#11 Warum die Lehre die bessere Matura ist

Shownotes

Mario Derntl  absolvierte eine Lehre als Mechatroniker in der Voest Alpine und war vier Jahre lange Geschäftsführer von Österreichs größter Lehrlingsinitiative, der Zukunft Lehre Österreich. Im Gespräch mit WZ-Redakteur und Host Bernd Vasari erklärt er warum viele Jugendliche, die sich durch die Schule quälen, von ihren Eltern angehalten werden, möglichst bis zur Matura durchzuhalten. Derntl zeigt Verständnis für die Eltern: "In Österreich den Menschen jahrzehntelang eingeredet, wer in diesem Land etwas werden will, muss ein Gymnasium oder eine HTL besuchen und dann studieren. In die Lehre gehen hingegen nur die Versager, die, die es nicht schaffen." 

Wie falsch diese Auffassung ist, zeigen mehrere Studien, die belegen, dass man mit einer Lehrausbildung im späteren Berufsleben sogar mehr verdienen kann als mit Matura. Derntl fordert daher: "Die Berufsausbildung müsste in der Schule als gleichwertige Alternative zur Oberstufe angeboten werden, damit sich Jugendliche und ihre Eltern ein objektives Bild machen können." 

Die Unwissenheit über die Lehre führt zu einem weiteren Problem. In Österreich gibt es 230 Lehrberufe, die wenigsten sind jedoch bekannt. Von den insgesamt 35.137 beschäftigten weiblichen Lehrlingen im Jahr 2022 waren 3.502 im Lehrberuf Bürokauffrau, 2.607 im Lehrberuf Einzelhandel - Schwerpunkt Lebensmittelhandel und 2.053 im Lehrberuf Friseurin (Stylistin) tätig. Die Top 3 der gewählten Berufe machten also 23,2 Prozent der Gesamtlehren aus.

Bei den Männern ist das Bild ähnlich: Von den insgesamt 72.948 beschäftigten männlichen Lehrlingen im Jahr 2022 waren 9.326 im Lehrberuf Elektrotechnik, 8.986 im Lehrberuf Metalltechnik und 7.139 im Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik tätig. Die Konzentration der drei häufigsten Lehrberufe machte also 34,9 Prozent der Gesamtlehren aus. Notwendig wären laut Derntl daher der Ausbau von Talentechecks, mit Ausbildungs- und Berufsvorschlägen.

Bernd Vasari hat mit Mario Derntl auch darüber gesprochen, wie hoch die Einstiegsgehälter sind, ob vegane Kochlehre sinnvoll ist und wie der Frauenanteil in der Lehre erhöht werden kann. 

Habt ihr Fragen oder Vorschläge für unsere nächsten Folgen? Dann schickt uns eine Sprachnachricht über WhatsApp. Unsere Nummer lautet: +43 664 834 8344

 

 

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00:00:00: Ich habe nämlich nach meiner Lehre dann die Möglichkeit, Krieg-Berufsreife nachzumachen

00:00:10: und habe dann im Wien studiert und dann habe ich mich noch erinnern im 8.

00:00:13: im Pfeilheim, als wir oben beinahe gestanden sind, nach der Veranstaltung, in der Erepatie

00:00:18: und wir reden so, was hast du für Ausbildung und du und eine erzählte ich aus dem Gymnasium,

00:00:22: der andere über die HDL und dann komme ich und sage mir über Leer gemacht und so betreite

00:00:26: eine Schweigenweide und es war so stille, so ok, das war wirklich für die Wiener, in dem

00:00:33: Fall war uns glaube ich groß als Wiener, aber auch quasi Menschen, die aus anderen Gesellschaftsschichten

00:00:37: kommen, das war sehr befremdlich.

00:00:39: Herzlich willkommen bei "Weitergedacht", der Podcast der WZ.

00:00:54: Jede Woche präsentieren wir eine neue Geschichte, stellen eure Fragen und geben Einblicke

00:00:58: in unser 320 Jahre altes Archiv.

00:01:01: Hallo und herzlich willkommen, mein Name ist Bernd Fassari, ich bin Revektor bei der WZ.

00:01:14: Warum haben Jugendliche, die sich zu die Schule quälen, Angst davor stattdessen eine Lehre zu beginnen?

00:01:20: Welche sind die Lehrstellen mit den besten Berufsaussichten und was müsste sich ändern,

00:01:25: damit das Angebot von über 230 Lehrberufen in Österreich bekannter wird?

00:01:30: Diese und viele andere Fragen beantwortet Mario Dernthl, der heute bei mir zu Gast ist.

00:01:35: Er absolvierte eine Lehre als Mechatroniker in der Föderalpine und war vier Jahre lang

00:01:40: Geschäftsführer von Österreichs größter Lehrlingsinitiative der Zukunft Lehre Österreich.

00:01:44: Hallo Mario.

00:01:45: Lieber Bernd, hallo, freue mich, das inzudürfen.

00:01:47: Die Lehre ist in der Krise, denn immer weniger Unternehmen können ihre offenen Lehrstellen,

00:01:52: derzeit sind es etwa 11.000 besetzen, der daraus resionierende Fachkräftemangel

00:01:57: schaltet im Wirtschaftsstandort Österreich.

00:01:59: Woran liegt das?

00:02:00: Es ist kein Problem, dass das gestern entstanden ist.

00:02:05: Wir merken ja seit 1980 einen Rückgang an Lehrlingen, damals hatten wir ungefähr 200.000,

00:02:12: heute reden wir mit den Überbetrieblichen, wir haben ungefähr 105.000,

00:02:15: wir haben eine Reduktion überzugegeben am Aßen einen recht langen Zeitraum, aber von ungefähr 50%.

00:02:21: Das ist natürlich eine große Herausforderung, wenn man sieht, wie händeringend die Betriebe

00:02:25: gerade nach Lehrlingen suchen.

00:02:28: Aktuell haben allerdings die auch als sehr positiv zu bewertende Situation, dass zumindest

00:02:33: immer die Statistiken richtig interpretiert, wie die Talsohle ein bisschen überschritten haben

00:02:37: und auch seit Oktober letzten Jahres sehen das wieder zunehmend sich mehr junge Menschen

00:02:44: für eine Lehre entscheiden, erfreulicherweise durch alle Bundesländer.

00:02:48: Gleichzeitig kann man natürlich auch die Entwicklung der letzten 30, 40 Jahre nicht

00:02:52: innerhalb weniger Monate, vor allem auch wenn man Covid mit denkt, Wettmachen, das heißt,

00:02:56: ja, die Herausforderung ist immer noch sehr präsent, aber wir glauben zumindest,

00:03:01: dass es hier einen kleinen Schrittenberg aufgeht.

00:03:04: Was können die Unternehmen eigentlich besser machen, damit mehr Jugendliche Lust auf die Lehre haben?

00:03:09: Die Unternehmen sind ja schon wahnsinnig aktiv und fleißig.

00:03:12: Ich glaube, da muss ich etwas zu einem Schritt zurückgehen, das Problem ist schon jenes,

00:03:17: dass man jahrzehntelang den Menschen eingeredet hat, wenn du in diesem Land etwas werden möchtest,

00:03:21: dann musst du das Gymnasium machen, musst du die HDL machen, musst du studieren gehen,

00:03:25: aber ja, keine Lehre, ja nicht, weil das ist ja quasi für die Versage, für die, die es nicht schaffen.

00:03:30: Das hat man auch mir damals erzählt und ich habe es dann doch in meiner eigene Lehre gesehen,

00:03:34: dass dem nicht so ist.

00:03:35: Aber also da müsste man eigentlich mal ansetzen.

00:03:38: Das ist ein Grundsatzthema.

00:03:40: Die Unternehmen machen schon sehr, sehr viel.

00:03:42: Die Frage ist, ist es wirklich klug, jedes einzelne Unternehmen vor der Herausforderung zu stellen,

00:03:47: kümmer dich um deine Lehrlinge, bist du einen gewissen Grad?

00:03:50: Ja, natürlich, denn ich werbe ja für mein Unternehmen, aber generell die Begeisterung für die Lehre zu entfachen

00:03:57: oder noch stärker zu entfachen, weil wie gesagt, wir glauben hier,

00:04:00: einen leichten, positiven Trend zu spüren.

00:04:02: Das ist schon immer auch Aufgabe von Staat, Politik, Gesellschaft

00:04:05: und die Unternehmen sind ja einfach ein Baustein von vielen.

00:04:08: Das hast du schon angesprochen, du warst ja auch Lehrling, aber wie war das bei dir?

00:04:13: Du hast die Lehre bei der Fürstholpinne abgeschlossen, hast du mit 15 lange überlegen müssen, ob du diesen Schritt machst?

00:04:19: Ich bin eigentlich ein Müllviertler Bauernpub, wenn man so will

00:04:24: und Mama und Papa haben ähnliches gesagt wie derzeit.

00:04:28: Sehr viele Leute noch immer sagen nämlich, schau, dass du die HDL magst

00:04:32: und dann mach ich halt die HDL.

00:04:34: Das hat sich herausgestellt, dass ich dort freundlich formuliert fehlenplatz war

00:04:38: und auch mit 15 Jahren mehr Interessenslage bei den Mädels beim Fortgehen

00:04:43: und nicht ganz so in der fachlichen Materie war.

00:04:46: Und mit 5,5 Jahren hat sich dann die Frage einfach gar nicht mehr gestellt,

00:04:49: sondern Mario war zu diesem Zeitpunkt einfach nicht reif für die HDL, für die höhere Schule.

00:04:54: Das heißt, ich musste eigentlich unfreiwillig, das war keine intrinsische Motivation,

00:04:58: sondern das Ergebnis, dass ja, überschaubar an Schulnoten, dann musste ich mir eine Lehrstelle suchen

00:05:03: und hatte dann allerdings, und das muss man wirklich sagen, Riesenglück,

00:05:07: denn die Fürstholpinne hatte damals schon einen sehr, sehr guten Ruf als Lehrlingsausbilder

00:05:11: und ich kann mich noch erinnern, wir haben einen Ausbildungsleiter gehabt,

00:05:14: der hat sich irgendwie eingesetzt mit uns und hat gesagt,

00:05:16: so nach dem Motto, ich weiß, ihr seid 15 Jahre und habt am Anfang ein Latterblödsinn im Kopf,

00:05:21: aber ihr werdet schon was können und jetzt haben wir gemeinsam 4 Jahre Zeit,

00:05:25: 3,5 Jahre waren es bei mir, um eure Stärken, eure Talente, eure Fähigkeiten,

00:05:29: Fertigkeiten gemeinsam zu entwickeln und quasi ich stelle ich meine Zeit zur Verfügung

00:05:33: und unterstütze euch in diesem Prozess und das war ein Riesengewinn.

00:05:37: Du hast halt eine Berufsausbildung zum Mechatroniker gemacht, was waren deine Aufgaben?

00:05:41: Also musst du es du am Anfang noch die Wurstzimmeln holen oder kannst du gleich

00:05:44: mit deinen älteren Kollegen mitarbeiten?

00:05:46: Herr freulicherweise musste ich das nicht,

00:05:48: der Lehrling holte ja auch seine Geschichten, die waren zweifelsfrei nicht ganz erfunden,

00:05:54: die gibt es wahrscheinlich auch immer noch, aber ich glaube schon,

00:05:57: dass das zunehmend, Gott sei Dank nicht mehr die Aufgabe eines Lehrlings ist,

00:06:01: nein, war bei uns ganz im Gegenteil, wir haben eine sehr moderne Ausbildung gehabt

00:06:04: in einem Ausbildungszentrum, Lehrwerkstätte, wie ich es auch dort und danach genannt werde,

00:06:09: Modular aufgebaut mit sehr intensiver Begleitung, das heißt eigentlich von Tag 1 an habe ich

00:06:16: mit einem sehr professionellen Umfeld wiedergefunden,

00:06:19: jetzt ist eine klassische Industriebetrieb, die Fürstalpinien, sehr großer sogar,

00:06:23: jetzt schaut natürlich eine Lehrlingsausbildung im Bau oder im Handel anders aus,

00:06:27: aber das klassische Bild, ich hole die Wurstzimmel, das wird es dort und danach geben,

00:06:33: ich glaube es ist Gott sei Dank nicht mehr die Realität, wie sie vielleicht vor 2, 3 Jahren

00:06:38: noch war.

00:06:39: Wie sieht deine Woche aus, weil ich kann mir vorstellen, dass das ein sehr dichtes Programm ist,

00:06:43: auch im Unterschied zur Schule, mein Gott, hatte Alice auch der Dicht, aber zum Gymnasium vielleicht.

00:06:48: Nein, das war schon, ich kann mich heute noch erinnern, du kämpfst dann schon,

00:06:52: und wo damit mein Freundeskreis war, recht bunt, aber doch auch viele dabei,

00:06:55: die die höhere Schule besucht haben, und ja, bei uns war halt, ich glaube es waren 2

00:07:00: oder 3 Wochen Betriebssolaub im Sommer, und da haben wir Gott sei Dank dann irgendwie

00:07:04: im Freundeskreis euch hier gemeinsam geplant, aber du siehst dich dann schon

00:07:07: irgendwo auch ein bisschen leid natürlich, wenn die Freunde in neuen Wochen im Sommer daheim sitzen,

00:07:12: und du halt dann quasi im ganz normalen Arbeitsleben bist.

00:07:15: Also ja, das war schon eine starke Veränderung, und die Fürstalpinien war ein Unternehmen,

00:07:20: die da, würde ich sagen, nach gewisse schulische Grundzüge auch in die Ausbildung

00:07:24: irgendwann haben, wir haben regelmäßige Lernzinkkulturellen gehabt, wir wurden auch

00:07:28: intensiv dabei unterstützt, quasi das Wissen auch anzuwenden.

00:07:32: Als Mechatroniker war es damals doppelspannend, weil das war ein sehr neuer Lehrberuf,

00:07:36: der war damals auch, ja ich glaube, sehr präsent dann, und das wollte man auch irgendwo machen,

00:07:43: das war aber auch nicht immer ganz leicht mit sehr viel Querschnittsmaterie,

00:07:47: das heißt, ich war da schon noch gefordert, und die Fürstalpinien hat dann schon auch,

00:07:51: wenn sie gesehen haben, gekut, die sind ja nicht blöd, sondern der braucht halt dort

00:07:54: vielleicht einfach ein bisschen auch eine unterstützende Hand, haben sie dich schon auch gefördert,

00:07:58: aber auch gefordert.

00:08:00: Also das erzählt, dass du eigentlich zu leere, ich sage mal, um Freibäldig kamst,

00:08:05: das heißt viele Schulkollegen sind wahrscheinlich nicht mitgegangen, oder haben sie nicht

00:08:08: viel leere entschieden? Richtig, ja, das waren, wir waren, quasi es waren wirklich nur diejenigen,

00:08:12: die aufgrund der nicht verhandenen Aufstiegsnoten gehen mussten.

00:08:17: Ich kann mich ehrlicherweise in meiner Klasse an keinen oder keine erinnern, die da Freibäldig

00:08:21: sagt, ich möchte ja wechseln.

00:08:23: Wie hast du dich da motiviert?

00:08:25: Für die Lehre, ja.

00:08:26: Das war zu Beginn wirklich nicht leicht.

00:08:28: Es war generell eine sehr schwierige Zeit bei mir in diesem Alter, weil halt der Kopf

00:08:31: wirklich total war anders.

00:08:33: Das war dann aber schon so, dass das Pflichtbewusstsein da war, gekut, das ist sich jetzt nicht ausgegangen,

00:08:37: da bin ich noch nicht.

00:08:39: Jetzt muss es irgendwie Berufsausbildung sein.

00:08:41: Und es war dann schon so, dort waren wir auch eine relativ lässige eingeschworene Truppe,

00:08:45: wir waren damals nur fünf Mechatroniker, das heißt, unter den 200 Lehrlingen,

00:08:50: waren wir so ein bisschen klein, aber sind eingeschworene Runde.

00:08:53: Das hat dann schon aus sozialen Perspektiven eigentlich ziemlich cool funktioniert,

00:08:57: und da denke ich schon sehr gerne zurück.

00:08:59: Bei anderen Jugendlichen ist es ein bisschen anders, oder wie soll ich sagen,

00:09:04: also viele Jugendliche, die sich auch durch die Schule quälen, werden vor allem von ihren Eltern

00:09:08: angehalten, möglichst bis zu Matura durchzuhalten.

00:09:11: Aber wovor haben die Eltern Angst?

00:09:13: Naja, ich denke, also ich gebe bei den Eltern gar keine Schuld hier, wenn sie entscheiden,

00:09:18: hey, bitte, mach doch die HTL, oder mach doch sonst was.

00:09:22: Ich glaube, wenn man 20, 30, 40 Jahre lang unter Anführungszeichen beschalt wird,

00:09:27: damit, dass wir mit zu niedriger Akademikerquote, und wir müssen da hier schauen,

00:09:32: dass wir die Menschen auf die Universitäten bekommen, dann verfestigt sich dieses Fastokma

00:09:37: wahrscheinlich auch irgendwo, und dann ist es natürlich auch irgendwo eine natürliche Reaktion zu sagen,

00:09:43: geh, schau das doch nicht an, ob nicht die HTL oder das Gymnasium in der Oberstufe was für dich wäre.

00:09:47: Und ich glaube, es braucht doch hier kein Gegeneinander.

00:09:50: Ich glaube, was einfach wichtig wäre, und was in der Vergangenheit viel zu wenig passiert worden ist,

00:09:55: dass man die Berufsausbildung, die duale Ausbildung, einfach als gleichwertige Alternative aufzeigt.

00:10:00: Das man sagt, ja, sehr gern das Gymnasium, wenn du sagst, ich möchte, ich möchte architekt werden,

00:10:05: whatever, bitte go for it.

00:10:07: Aber wenn wir den Menschen zum Beispiel nicht einmal Berufsorientierung ermöglichen in der Unterstufe,

00:10:11: dann kann ich mich ja gar nicht damit auseinandersetzen, bin ich da überhaupt richtig,

00:10:15: oder wäre es vielleicht die E-Commerce oder die Mechatronik eine Lehre.

00:10:19: Das heißt, wichtig ist einfach die Zugang zu schaffen, damit sich die Menschen ein objektives Bild machen können.

00:10:26: Wo will ich hin, was sind mein Interessen, was, was macht befreude?

00:10:29: Und auch die Eltern, weil dann glaube ich, ist auch die Hemmschwelle zu sagen, hey mein Kind fühlt sich da irrsinnig wohl,

00:10:34: wenn sie jetzt eine praktische Ausbildung machen will, das ist eine mögliche doch.

00:10:37: Dann glaubt dann, dann könnte man dem schon einen guten Schritt näher nachkommen.

00:10:40: [Musik]

00:10:47: Schule und Berufsausbildung wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts zusammengedacht.

00:10:52: So etwa in der Textilindustrie, die in dieser Zeit einen enormen Wachstum erlebte.

00:10:56: Um einen Fachkräftemangel zu verhindern, wurde 1881 die Lehranstalt für Textilindustrie in der Spengagasse,

00:11:03: im fünften Wiener Gemeindebezirk gegründet.

00:11:05: Die Wiener Zeitung berichtet hat darüber in ihrer Ausgabe vom 14. Mai 1881 auf Seite 8.

00:11:12: Man darf nicht außer Acht fallen lassen, dass Wien die Zentralstelle ist,

00:11:16: von welcher aus die Dispositionen an die Fabriken in den übrigen Ländern Österreichs ergehen.

00:11:20: Und dass hier eine alle Zweige der Kunstweberei umfassende Industrie ihren Sitz hat,

00:11:25: sodass der in Wien ausgebildete Schüler Gelegenheit zum innigsten Kontakte mit einer mannigfaltigen Praxis genießt

00:11:31: und somit eine vielseitige Ausbildung erlangen kann.

00:11:34: Es darf daher als eine in wohlverstandene Interesse der wirtschaftlichen Erstärkung Österreichs begründeten Maßregel betrachtet werden,

00:11:41: wenn mit allen Mitteln auf die Verbesserung des fachlichen Unterrichts hingewirkt wird.

00:11:45: Denn, indem diese Industrie tüchtig ausgebildete Zeichner, Werkführer und Arbeiter erhält,

00:11:50: wird sich ihre Konkurrenz und Exportfähigkeit heben.

00:11:54: Gibt es jetzt schon die Möglichkeit, dass man sich da irgendwo berät?

00:11:57: Oder was wirst du vorschlagen, wenn jetzt diese Situation ist ähnlich für dich wie bei dir oder auch nicht?

00:12:02: Ich muss nicht immer gleich laut der Fünfer sein, wo man hingehen kann mit seinem Kind und dann beraten wir gut.

00:12:08: Gibt es ja freulicherweise und da muss man auch sagen, da ist die letzten Jahre Gott sei Dank viel passiert.

00:12:12: Das Wörding ist in den einzelnen Bundesländern anders, aber potenzialen Analysen, Talentechecks,

00:12:18: so im groben Sagen die meisten Bundesländer dazu, werden mittlerweile von den Wirtschaftskammern beispielsweise angeboten.

00:12:24: Meiner Meinung nach das schönste Beispiel ist ja nicht der Talentecheck in Salzburg, der dort ein bisschen eine Alleinstellungsmerkmal hat.

00:12:31: Dort ist es nämlich eine theoretische und auch eine haptische, eine praktische Art und Weise sich mit Dingen auseinanderzusetzen.

00:12:38: Und das Ergebnis dieses Checks bekommst du solange quasi nur gemeinsam mit den erziehungsberechtigten und Psychologen.

00:12:44: Was bedeutet das?

00:12:46: Als ich damals die Potenzialanalyse gemacht habe, da hast du quasi einen A4-Zettel nach in die Hand drückt,

00:12:49: mit der Reihung von 1 bis 30 und dann sind wir in der Sachen gestanden,

00:12:53: da muss er doch so eine Klaser, wie soll das Klaser werden, was tu ich da?

00:12:57: Und dort bekommst du ein Ergebnis, das mit dir reflektiert wird.

00:12:59: Warum? Was bedeutet das? Was könnte das für die Berufswahl bedeuten etc.

00:13:03: Und wir sehen dort, dass beispielsweise aus den Gymnasien deutlich mehr Menschen sich für eine Lehre entscheiden.

00:13:09: Weil man einfach dort viel mehr reflektierte, muss es denn aus dem Gymnasium sein oder kann es auch was anderes sein.

00:13:14: Das heißt, dort wo es das Angebot an Berufsorientierung gibt, merken wir, dass es uns besser gelingt, Menschen für eine Lehre zu begeistern,

00:13:21: was ja eigentlich noch viel stärker dafür sprechen sollte, es auszubauen.

00:13:25: Die Lehre ist auch eine Frage der Herkunft, würde ich sagen, in Wien's Gymnasium ist die Lehre überhaupt kein Thema.

00:13:31: Wie kann man den Bildungsbürgitum die Lehre näher, oder wie kann dem Bildungsbürgitum die Lehre näher gebracht werden?

00:13:37: Ist das überhaupt notwendig?

00:13:39: Du sagst, es ist vollkommen richtig, also wir merken ganz massive Unterschiede zwischen dem urbanen und dem ländlichen Raum.

00:13:44: In der Wiener Innenstadt oder in Linz oder in Kras oder sonst wo urbanen räumen, ist die Lehre eigentlich kaum präsent.

00:13:51: Man muss da ganz kurz meine persönliche Geschichte erzählen, ich habe nämlich nach meiner Lehre dann die Möglichkeit,

00:13:56: Kriegsberufsreife nachzumachen und habe dann in Wien studiert.

00:13:59: Und dann erinnern ich mich im Achten, im Pfeilheim, als wir oben beinahe gestanden sind, in der Veranstaltung, in der Erepatie,

00:14:07: und wir reden so, was hast du für Ausbildung und du und deine erzählst, das Gymnasium, der andere über die HTL,

00:14:12: und dann komme ich und sage ne über Leer gemacht.

00:14:15: Und so betreht deine Schweigenweide, und es war so stille, so ok, man, ja, also.

00:14:20: Das war wirklich für die Wiener, aber in dem Fall waren es glaube ich größter als die Wiener,

00:14:24: aber auch quasi Menschen, die aus anderen Gesellschaftsschichten kommen, das war sehr befremdlich.

00:14:29: Und das merken wir schon noch immer, je akademisierter die Haushalte sind, desto weniger entscheiden sich natürlich für eine Lehre.

00:14:35: In Wien kommt halt dazu, dass du relativ wenig Industrie, viel Dienstleistung hast.

00:14:41: Die Ausbildung ist generell meistens eher ein bisschen technisch, das heißt auch die Lehrehofer sind oft eher etwas technisch nahe angesiedelt.

00:14:48: Das ist dann zunehmend.

00:14:49: schwierig. Aber was uns auf jeden Fall helfen würde, wäre auch eine verpflichtende Berufsorientierung

00:14:54: in den Gymnasien in der Unterstufe. Als Lehrling würde man, es gibt einen Vorteil,

00:15:00: als Lehrling würde man zwar schon mit 15 Jahren Geld verdienen, mit Matura und Uni verdient man am

00:15:05: Ende aber mehr. Kannst du das bestätigen? Nein, das war mal so, das ist richtig, aber es gibt mittlerweile

00:15:10: sehr spannende Studien und der andere im Ende der industriellen Vereinigung in Niederösterreich,

00:15:14: die für ihre Weise industriekollektiv, muss man dazusagen, aber dennoch die Industriekaufmannsläre

00:15:21: mit anderen akademischen Ausbildungen in Relation gesetzt hat. Und wobei beispielsweise zum Psychologen,

00:15:30: zum Studium Psychologen, keine Schnittmenge mehr erreicht wird. Das heißt normalerweise,

00:15:33: also diesen Schnittpunkt, der holt auf und die holt auf und irgendwann quasi überholte,

00:15:38: aber das passiert im Leben sein, kommentell, weiß ich gar nicht mehr. Also dieser Mythos,

00:15:42: wenn ich eine Lehre mache, dann werden wir Geld verdienen können und muss gefüllt lang mein

00:15:46: Leben am Fließband stehen, das ist ein Meer der Vergangenheit, das hat mit der Realität vor allem

00:15:51: auch, weil hier in den letzten Jahren was Kollektivverträge etc. betrifft, viel passiert ist. Das

00:15:55: entspricht einfach nicht bei der Realität. Was verdienen wir am Anfang und durchschnitt?

00:15:58: Kann man nicht sagen, weil natürlich die Lehrlingen unterschiedlichen Lehrberufen ausgebildet werden,

00:16:03: aber mittlerweile ist ein Einstiegseinkommen in der Lehre bei 800, 900 Euro ist mittlerweile

00:16:10: schon sehr präsent. Die würden uns sagen in der Selbstverständlichkeit, weil es darauf ankommt,

00:16:13: aber in der Industrie ist das durchaus realistisch und das bedeutet dann im weiteren Schritt auch

00:16:19: am Ende seiner Lehrzeit, im dritten vierten Lehrjahr, sprechen wir hier von teilweise 18,

00:16:24: 19, 102.000 Euro. Das ist ja wirklich, wirklich viel Geld, was ein junger Mensch bekommt. Also

00:16:29: am Geld sollte es eigentlich wirklich nicht mehr schättern. Ich meine, kann ich während der

00:16:34: Lehrzeit meinen Beruf auch noch mal wechseln oder muss ich dann noch mal von vorne anfangen, wie?

00:16:37: Das kommt ein bisschen darauf an, welchen Lehrberuf du machst. Es gibt ganz klassische Lehrberufe,

00:16:42: noch es gibt aber auch gewisse modulare Lehrberufe. Bei den Modularen ist das relativ schön möglich,

00:16:46: wo du zum Beispiel dann auch nennen wir den Kfz-Techniker her, da hast du jetzt eine

00:16:51: dreijährige Kfz-Ausbildung und dann kann ich zum Beispiel noch hergehen und sagen, ich mache jetzt

00:16:56: das Modul Elektro- und Hybridmotoren am Ende meiner Lehrzeit noch dazu, das dauert dann noch zusätzlich

00:17:00: ein halbes Lehr, dann habe ich also noch eine Spezialisierung. Die Grundausbildung der Grundpartie

00:17:04: ist aber gleich. Das heißt, das kommt ein bisschen auf den Lehrberuf darauf an. Fakt ist aber, selbst

00:17:09: wenn du jetzt Hausnummer vom Dervoriseurin in so ein Mechatroniker wechselst und dort schon eine

00:17:15: gewisse Zeit absolviert hast, dann wird dir da schon was angerechnet. Also dann musst du nicht quasi

00:17:18: zurück an den Start und wieder bei 0 beginnen. Unser Hörerinnen und Hörer haben wie bei jeder

00:17:23: Folge die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Inputs zu liefern. Hier ist eine Nachricht von Susanne

00:17:28: aus Wien. Hallo, ich bin die Susanne aus Wien. Ich habe in der Schule mich immer schwergetan,

00:17:35: eigentlich. Und eine Lehre kann man für mich überhaupt nicht infrage. Ich wollte nicht

00:17:39: Friseurin werden. Also es gibt 32 Lehrberufe in Österreich. Wie weiß ich, welcher der richtige

00:17:46: für mich ist? Ja, durchaus eine Challenge. Ich kann dir so sagen, da eben dazustimmen.

00:17:51: Friseurin quasi klassischer Damen-Lehrberuf unter den Top 3, auch der beliebtesten weiblichen

00:17:56: Lehrberufe. Es führt uns ehrlicherweise wieder zum Eingangsthema zurück. Wenn ich keine Information

00:18:03: bekomme, was es an Angebot gibt, wenn ich quasi in meiner ganzen Schulaufbahn nie auch nur die

00:18:10: Möglichkeit bekomme, mich darüber zu informieren, was gibt es eigentlich außerhalb der Gymnasium

00:18:14: Langform für Varianten, dann kann ich dir so sagen, dass es sich schwer tut, sich ein objektives

00:18:19: Bild zu machen. Fakt ist aber hier schon auch die Politik gefordert. Bei 230 Lehrberufen a) sich die

00:18:26: Frage zu stellen, ist wirklich Quantität der Schlüssel zum Erfolg und b) auch für Informationspolitik

00:18:31: zu sorgen, damit man sich ein objektives Bild machen kann. Aber es gibt es ja eigentlich für

00:18:34: Angebot. Wo, wie kann ich das in Anspruch nehmen? Also das sind schon auch beide gefordert. Die

00:18:39: Umwisseneinheit der Möglichkeiten ist ein Problem, dass man auch an den Zahlen sieht. Du hast das

00:18:44: eher angesprochen. Die Zahlen habe ich auch da. Die Ausbildung für Jugendliche konzentriert sich auf

00:18:48: einige wenige Lehrberufe. Also von den insgesamt 35.000 beschäftigten weiblichen Lehrlingen im Jahr

00:18:55: 2022 waren 3500 im Lehrberuf Bürokauffrau, 2600 im Lehrberuf Einzelhandel, also beim Lebensmittelhandel

00:19:04: und 2000 im Lehrberuf Friseurin tätig. Ich glaube, drei der gewählten Berufe machten also 23,2%

00:19:13: der Gesamte an ausbezüglichen Männern. Ist das Bild ähnlich? Es gibt 72 oder, sagen wir, 73.000

00:19:19: beschäftigte männliche Lehrlinge im Jahr 2022. 9.000 waren in der Elektrotechnik beschäftigt,

00:19:26: 9.000 auch in der Metalltechnik und 7.000 im Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik. Also die

00:19:32: Konzentration der drei häufigsten Lehrberufe machte 34% der Gesamtlehren aus. Jetzt ist die

00:19:37: Frage, ist das Angebot ungleich verteilt oder wissen Jugendliche nicht, welche Lehrberufe es gibt?

00:19:43: Beides wird stimmen. Wir sehen schon, dass natürlich ganz klassisch Kfz-Technik, das ist

00:19:51: einfach seit Jahrzehnten ein ganz klassischer männlicher Lehrberuf, viele wachsen ja einfach

00:19:55: mit dem Interesse am Kfz auf. Im Freundeskreis Machbandassmann sieht das einfach in der

00:20:01: Metalltechnik ebenfalls nicht ungewöhnlich, das ist auch in den Industriebetrieben sehr

00:20:06: präsent, wird sehr stark angeboten. Also ja, das ist schon ein Thema, aber was wir hier schon

00:20:13: merken, dass ehrlicherweise auch ein bisschen durch den Digitalisierungstrend durch auch

00:20:18: Greenjobs getrieben. Wir schon in den letzten Jahren gemerkt haben, dass Lehrberufe wie e-commerce

00:20:24: und dergleichen auf einmal auch neue Zielgruppe möglichen und die Betriebe, die früher immer

00:20:28: klassisch Metall, Großhandel, was auch mal ausgebildet haben, auf einmal sagen, hey, da gibt's ja noch

00:20:33: andere Themen auch. Also vor allem bei den Lehrberufen, die die GenC auch stärker erreichen,

00:20:43: als ich sage es ganz offen, der die klassische Refesseurin, da sehen wir schon auch sehr viel

00:20:47: Potenzial, nämlich auch in Richtung neue Märkte, sprich Jugendliche, die sonst wahrscheinlich

00:20:52: sehr schwierig für die Lehre zum Begeistern gewesen wären, mit diesen Lehrberufen auch zu

00:20:55: reichen. Also hier ist schon noch Potenzial da. Das Potenzial, also welche Lehrberufe es sind,

00:20:59: zu Unrecht am unbekanntesten, was das betrifft. Ich bleibe jetzt einfach einmal beim e-commerce,

00:21:04: weil ich finde ein sehr, sehr schönes Beispiel ist, das ist ein sehr junger Lehrberuf. Ich glaube,

00:21:07: in dieser Form gibt es ihn seit drei Jahren. Am Anfang hat es ein bisschen geist, dann geht das

00:21:12: in der Kettenschwindel, kaufen man Kaufraum mit, mit neuem Hut, mittlerweile hat sich da im

00:21:17: Gerüchel um auch einiges getan. Es ist ja eine schöne Möglichkeit, dass ich sage, Einzelhandler

00:21:22: freut sich große Beliebtheit, dieser klassische Lehrberuf, den kombiniere ich mit den digitalen

00:21:28: Inhalten eines e-commerce, einer e-commerce Herausforderungen und der Detikaten und verbinde

00:21:33: das in meinen Lehrberuf. Ich kann absolut nachvollziehen, dass es viele junge Menschen gibt, die sagen,

00:21:38: hey, das ist für mich eine sehr berechtigte Option neben der klassischen Kaufmannlehre. Es gibt

00:21:43: ganz viele Beispiele, da fahrt man ja auch nicht, das kann jetzt ein bisschen ein bisschen nische sein,

00:21:48: aber ich sage, das war eine freie Zielgruppe, die habe ich vielleicht so nicht erreicht,

00:21:51: jetzt erreiche ich die. Also, die Lehrberufe haben in ihrer Vielfalt bis zu einem gewissen Grad

00:21:56: schon eine Berechtigung. Die Frage ist halt, ich muss mal schon anschauen, wie kommuniziere ich sie

00:22:00: auch und wie bringe ich sie in so eine Zielgruppe? Wenn wir uns die Zahlen ansehen, sieht man noch was,

00:22:04: nämlich zwei Drittel der Lehrlinge sind Männern, nur ein Drittel Frauen. Wie kann ihr Anteil erhöht

00:22:09: werden? Ja, ist auch historische Problematik, wenn man fast will. Dieses ein Drittel Frauen

00:22:14: zieht sich eigentlich seit langer Zeit fast durch, mehr oder minder um verändert. Die Grundherausforderung

00:22:21: ist jene, dass Lehre aufgrund der hohen Techniklastik immer schon etwas männlicher dominiert war.

00:22:27: Man sieht es an den absoluten Zahlen, sehr viele Metalltechniker, viele sind in diesem Bereich,

00:22:31: Bau wird sehr stark männlich ausgebildet und dann hast du unter Anführungszeichen nur Handel und

00:22:37: ähnliche Bereiche, die eher klassisch schwerblich ausbilden. Das heißt, irgendwo ist es leider auch

00:22:42: historisch gewachsen. Hier sehen wir aber auch vor allem in den technischen Lehrberufen gelingt es

00:22:47: zunehmend auch junge Frauen für die Lehre zu begeistern. Fair enough, noch viel Luft nach oben.

00:22:52: Aber ich glaube, hier können eben auch neue Lehrberufe ein schon sehr spannendes Essay sein. Ich

00:22:58: kann mich wirklich noch gut erinnern in der Fösteralpine, die ich glaube, es waren ungefähr

00:23:04: 200 Lehrlinge davon waren, 190 technische Lehrlinge. Und dann haben wir ein paar Bürokaufleute,

00:23:10: die eher weiblich waren, aber damals auch bei den technischen Lehrberufen erfreulicherweise

00:23:15: auch schon viele junge Damen und diesen Trend, den merkt man schon. Für viele junge Menschen sind

00:23:20: Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Berufswahl wichtige Voraussetzungen. Zuletzt gab es aber eine

00:23:25: große Aufregung über mögliche Lehrberufe, die diesen Voraussetzungen entsprechen. Außer,

00:23:30: weil die Ablehnung der Wirtschaftskammer für vegane Kochlehre sollte man dann nicht offener sein.

00:23:34: Das Diskussion natürlich nicht verfolgt. Wie immer gibt es hier unterschiedliche Zugänge.

00:23:42: Ich kenne die Familie Querfeld, die auch bei uns sehr aktiv sind, sehr gut, die hier sehr

00:23:47: offen Stellung auch proaktiv dafür bezogen hat. Die Frage ist, ist es halt wieder eine Nische?

00:23:55: Ist es ein Trend? Wie kann ich das beurteilen? Ich glaube schon, dass zum Beispiel ein veganer

00:24:03: Koch, eine vegane Köchin, das könnten wir schon auch als klassischen Lehrberuf irgendwo Zeitnahme

00:24:07: erleben. Hier tut sich schon sehr vieles. Ich habe auch, ich kann bis zum gewissen Grad auch die Reaktion

00:24:13: der Kammern verstehen, quasi nicht für alles und jeden sofort wieder einen neuen Lehrberuf zu

00:24:19: generieren. Denn die Diskussion hat man vorher schon, 230 Lehrberufe. Irgendwann sind es dann vielleicht

00:24:23: 500 und keiner hat meinen Überblick. Was uns hier schon hilft, sind eben diese modularen Lehrberufe,

00:24:28: wo ich hergehen kann und sage, ich habe ein Grundmodul und dann habe ich unterschiedlichste

00:24:32: Spezialisierungen. Das ist ja zum Beispiel auch bei Kochköchentuch, also ich sage klassische

00:24:37: Grundausbildung. Und dann kann es beispielsweise, kann ich mich auf die vegane Kochkunst irgendwo

00:24:41: spezialisieren. Neben Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema auch die Work-Life-Balance.

00:24:48: Also viele Jugendliche wollen weniger Stunden arbeiten, weil die Freizeit genauso wichtig ist

00:24:52: wie ihr Beruf. Vor kurzem hatten wir AMS-Vorstehende Peter Trachsel zu Gast. Sie sprach sich gegen

00:24:58: eine 32 Stunden Woche aus. Wie stehst du dazu? Ich tue mir schon ein bisschen schwer in der Vorstellung,

00:25:04: dass bei steigender Wirtschaftsleistung, bei Unternehmen die Händeringen nach Lehrlingen

00:25:08: und nach generell nach Unternehmen, nach Arbeitskräften, Fachkräften suchen, dass die Lösung weniger

00:25:13: zu arbeiten ist. Natürlich ist jetzt gerade meine Zielgruppe und Anführungszeichen, die dieser

00:25:19: junge Generation Z, die Generation Alpha, die ja quasi auch bald schon auf den Arbeitsmarkt kommt,

00:25:24: hier deutlich auf China, was auch weniger Arbeit betrifft. Fakt ist aber, wir sehen schon sehr

00:25:31: stark, dass eigentlich die Lösung in einer sinnstiftenden Arbeit liegt. Wir haben vor kurzem

00:25:36: so übergesprochen, dass jetzt das Zusammenkehr und das Leberkessel mal holen wahrscheinlich die

00:25:41: weniger sinnstiften der Arbeit ist. Also ich glaube, dass weniger Arbeit zumindest nicht die

00:25:47: kurzfristige Zukunft sein wird können. Langfristig träue ich mich hier einfach keine Prognose zu.

00:25:51: Ich glaube, dass sich Unternehmen, vor allem damit auch irgendwo durch diese sicherlich nicht immer

00:25:56: ganz einfache Generation helfen können, indem sie einfach viel, viel mehr auf das Individuum

00:26:01: eingehen. Was treibt den jungen Menschen, die junge Frau an? Wo sieht sie auch irgendwo eine

00:26:06: sinnstiftende Tätigkeit und wie kann ich die in der Ausbildung noch besser unterstützen? Nämlich

00:26:11: wenn ich das schaffe, dann glaube ich auch, dass jungen Menschen deutlich weniger ein Problem

00:26:15: damit haben, dann auch unter Anführungszeichen 40 Stunden zu arbeiten und nicht zu sehr in

00:26:21: diesem Work-Live-Modus, oder in dem Live-Modus quasi zu schalten.

00:26:26: Nach vier Jahren Lehrlingsinitiative startest du jetzt im Herbst ein eigenes Unternehmen mit dem

00:26:32: Namen "Talents & Company". Der Leitsatz ist, es wird Zeit, Ausbildung völlig neu zu denken.

00:26:37: Wie meinst du das? Was hast du vor? Wir sehen ja schon sehr stark, dass das Ausbildung

00:26:42: historisch gewachsen ist. Seit quasi Jahrhunderten kann man eigentlich sagen, wird Lehrlingsausbildung

00:26:47: betrieben. Das ist ganz großartig, denn was hier passiert ist, ist ein wunderbares,

00:26:52: einzigartiges Dachphänomen eigentlich. Weiß ich aber schon sehen, dass es Lehrlingsausbildung ist,

00:26:57: auch in der Messung immer sehr historisch gewachsen. Sprich, der Ausbilder gibt es an den

00:27:06: nächsten weiter, das hat immer recht gut funktioniert. Mit dem Einsatz von Daten wird in der Ausbildung

00:27:12: noch kaum gearbeitet. Wir Feedback-Messung in der Lehrlingsausbildung bedeutet bei den meisten

00:27:18: Betrieben einmal im Jahr ein irgendwo fitter Gespräch in eine Richtung, sprich der Ausbildung gibt

00:27:23: im Lehrling Feedback, wie zuvor schon kaum. Dass man sich wirklich einmal strategisch anschaut,

00:27:27: woher generiere ich eigentlich meine Lehrlingszahlen, aus welchen Schulen kommen, was passiert da genau.

00:27:33: Also speziell durch den Einsatz von Daten basierte ich ganz wenig. Und wir haben uns das auch mit

00:27:37: der Pilotunterher mal angeschaut. Und wir glauben, dass durch die Sammlung von Daten,

00:27:43: durch die Tatsache herzugehen, und zwar von der Attraction bis zum Retention, also von der Ansprache

00:27:48: bis zum "Wie halt nicht die Lehrlinge?" gibt es Möglichkeiten auch Ausbildung messbar zu machen,

00:27:54: sichtbar zu machen. Und das führt dazu, dass ich das Unternehmen einfach erkennen,

00:27:57: hey, wo bin ich schon Champions League, wo bin ich vielleicht noch Landesleger und wo irgendwo

00:28:01: eher zweite Klasse und welche Stellschrauben kann ich drehen. Und das Schöne an dem Ganzen ist,

00:28:06: das hilft ja nicht nur dem Unternehmen, dass es mehr Lehrlinge findet, sondern wenn ich auch sehe,

00:28:10: wo habe ich auch inhaltlich Schwächen, wo reiche ich meine jungen Menschen noch nicht,

00:28:14: dann kann ich die richtigen Stellschrauben drehen, dass der junge Bursche, junge Mädel am Abend

00:28:19: heimkommt und beim Vollbeertraining oder im Freundeskreis behauptet, was der "Ich werde

00:28:25: da richtig cool ausgebildet, mir macht das richtig viel Spaß." Ich glaube, das ist das beste Marketing,

00:28:29: dass das Unternehmen betreiben kann. Lieber Mario, vielen Dank fürs Gespräch. Lieber Bärn, danke für die Einladung.

00:28:34: Liebe Hörerinnen und Hörer, heute war Lehrlingsexperte Mario Ternzel zu Gast. Er hat erzählt, wie

00:28:40: Eltern die Angst vor der Lehre genommen werden kann, was Unternehmen besser machen müssen,

00:28:43: damit wir Jugendlich Lust auf die Lehre haben und wie ein gutes Verhältnis zwischen Freizeit und Beruf aussieht.

00:28:49: Ich bedanke mich fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal.

00:28:52: Das war die heutige Folge von "Weitergedacht, der Podcast der WZ". Wenn euch das gefallen hat,

00:29:05: abonniert diesen Podcast, folgt uns auf Instagram und TikTok und schaut auf

00:29:09: unsere Website wz.at vorbei. Habt ihr Fragen oder Vorschläge für unsere nächsten Folgen?

00:29:14: Dann schickt uns eine Sprachnachricht über WhatsApp. Unsere Nummer lautet 066483483.

00:29:22: Missing Link.

00:29:34: [Musik]

00:29:38: dass man die Schäle richtig gut an den Erfigering geht und auch den

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