#90 Warum Wien nie wieder am Meer liegen wird

Shownotes

Vom Eisplaneten bis zum Riesentreibhaus war in der 4,6 Milliarden Jahre langen Geschichte der Erde schon vieles dabei. Etwa sieben große Eiszeitphasen habe es bisher gegeben, erzählt der Erdwissenschafter Mathias Harzhauser, Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, in dieser Folge des WZ-Podcasts „Weiter gedacht“.

Im Wiener Becken herrschte vor 18 bis rund 12 Millionen Jahren subtropisches Klima, und es war von einem Meer erfüllt. In diesem schwammen Seekühe, Haie und Rochen. Auf dem Land tummelten sich hornlose Nashörner und Hirschferkel. Im Korneuburger Becken rollte ein Tsunami durch ein Austernriff – 16,5 Millionen Jahre später sollten hier Mathias Harzhauser und sein Team das größte fossile Austernriff der Welt mit mehr als 50.000 Austern freilegen. Die Schalen sind bis zu einem Meter groß.

Erst seit einigen 100.000 Jahren gibt es den modernen Menschen. Er hat den Höhepunkt der vergangenen Eiszeit vor rund 20.000 Jahren miterlebt. Der aktuelle Klimawandel könne für den Menschen „durchaus dramatisch sein“, weil es die Ökosysteme um ihn herum treffen werde, meint der Erdwissenschafter. Die Erde hingegen werde diesen Wandel überstehen. „Das Leben wird darüber relativ locker hinwegkommen, wie es schon über ganz andere große Katastrophen hinweggekommen ist.“

WZ-Host Petra Tempfer hat mit Mathias Harzhauser gesprochen. Gemeinsam mit Mathias Ziegler führt sie durch die Folge. Produziert von „hört hört!“.

Weiterführende Links:

Mathias Harzhauser ist Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien und Kurator der Paläobotanischen Sammlung.

„Wien am Sand. Von Prinz Eugen und der Seekuh in Ottakring: eine Zeitreise durch die geologische Vergangenheit Wiens“ von Mathias Harzhauser und Thomas Hofmann (ISBN: 978-3-903096-82-0, Verlag Naturhistorisches Museum, 168 Seiten)

WZ-Video: Warum die Stadt für viele Menschen unbewohnbar werden könnte

Geologische Zeittafel. Vom Urknall zum Planeten Erde

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