#98 Lieber Wohnmobil als 100-Quadratmeter-Wohnung
Shownotes
Svenja hat nämlich seit dem Umzug in den Camper noch zwei Töchter bekommen, ihre Kinder sind jetzt sechs, drei und eineinhalb Jahre alt. Wie ihr Leben zu fünft auf mittlerweile zwölf Quadratmetern (dank neuem, etwas größerem Wohnmobil) aussieht, was sie dabei am meisten schätzt, aber auch vermisst, darüber spricht Svenja in unserem Podcast „Weiter gedacht“ mit WZ-Redakteur Mathias Ziegler, der gemeinsam mit WZ-Host Petra Tempfer durch diese Folge führt.
Produziert von „hört hört!“.
Weiterführende Links
- Christian & Svenja Fröhlich: Meine Pflegereise
- Svenja Fröhlich auf Instagram
- Statistik Austria: Wohnen in Österreich
- Camping in Österreich
- Verkehrsbestimmungen für Wohnmobile
- Der Standard: Wien: Mindestgröße einer Wohnung bleibt bei 30 Quadratmetern
- WDR-Doku: Leben im Wohnmobil: Familie und Arbeit on the road
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00:00:04: Und so sind wir dann auf die Idee gekommen, das Ganze mit dem Wohnmobil zu machen, sodass wir unser Zuhause immer dabei haben können.
00:00:11: Wir sind inzwischen jetzt in neunzehn Ländern gewesen.
00:00:17: Regentage sind natürlich ein gewisser Stressfaktor.
00:00:21: Ich denke, das macht jetzt gar nicht so einen großen Unterschied, ob man einfach mit drei kleinen Kindern alleine in einem Haus ist oder im Wohnmobil.
00:00:29: Mir persönlich fehlt jetzt eigentlich Ja, das ist am ersten vielleicht noch die Waschmaschine, ja.
00:00:39: Petra, weißt du eigentlich, wie groß in Wien eine Wohnung laut Bauordnung mindestens sein muss?
00:00:46: Also die Bauordnung kenne ich nicht.
00:00:48: Ich weiß nur, dass eine Freundin von mir mit ihren drei Kindern und ihrem Partner mal auf... ... thirty-fünf Quadratmeter gelebt hat.
00:00:56: Ja, also mit thirty-fünf Quadratmetern sind sie schon recht nah dran.
00:01:00: Tatsächlich sind es thirty Quadratmeter, die eine Wohnung im Neubau mindestens groß sein muss in Wien.
00:01:04: Wobei Wien einer der wenigen Städte ist, die da tatsächlich eine eigene Vorschrift dazu hat.
00:01:09: Okay, dreißig Quadratmeter, das ist nicht wirklich viel.
00:01:11: Dafür beträgt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Österreich ungefähr sechsundvierzig Quadratmeter.
00:01:17: Und mir fällt ein, dass es ungefähr die Größe, die unsere Wohnung gehabt hat, wie ich ein Kind war.
00:01:23: Wir waren zu viert damals drin.
00:01:24: Okay, also pro Person waren es dann
00:01:29: ungefähr
00:01:30: elfundhalb Quadratmeter.
00:01:32: Ja, kommt hin.
00:01:33: Wobei ich kenne eine Familie, die lebt zu fünft auf dieser Wohnfläche.
00:01:38: Also auf elf, zwölf Quadratmetern.
00:01:41: Und das Freiwillig.
00:01:42: Hallo und herzlich willkommen bei der neuen Folge unseres WZ Podcasts weitergedacht.
00:01:47: Ich bin Matthias Ziegler.
00:01:49: Mein Name ist Petra Tempfer.
00:01:52: und dieses Freiwillig jetzt am Ende deiner Ankündigung des heutigen Gesprächs hat es natürlich besonders interessant gemacht, was uns doch heute erwartet.
00:02:00: Denn finanzielle Gründe dürften dann nicht dahinter stecken.
00:02:04: Mit wem hast du denn gesprochen?
00:02:06: So konkret ist meine Gesprächspartnerin die Svenja Fröhlich, die mit ihrem Mann Christian vor etwas mehr als vier Jahren von einer hundert Quadratmeter Wohnung in den Wohnmobil übersiedelt ist.
00:02:15: Damals war die Svenja dreißig Jahre alt und Mutter eines Kindes.
00:02:18: Und tatsächlich war das Motiv weniger das Geld, sondern einfach die Familienzeit, die der Christian mehr haben wollte.
00:02:26: Meile hat sich nämlich als Pfleger selbstständig gemacht.
00:02:29: Svenja ist ausgebildete Heilpädagogin und in der Zwischenzeit hat sie noch zwei weitere Töchter bekommen.
00:02:35: und so cruise jetzt die Familie fröhlich mit ihren drei Töchtern quer durch Europa im Wohnmobil.
00:02:43: Also Svenja, ihr seid vor fast fünf Jahren von einer hundert Quadratmeter Wohnung in ein zehn Quadratmeter Wohnmobil umgezogen.
00:02:51: Wie ist es dann zugekommen?
00:02:53: und vor allem wie lange habt ihr gebraucht um diese Idee umzusetzen?
00:02:57: Ja, die Idee kam eigentlich dadurch, dass wir in der Zeitarbeit gearbeitet haben und es dann aber mit dem ersten Kind nicht mehr gut machbar war in dieser Form, dass wir dann uns überlegt haben, wie können wir zu den verschiedenen Einsätzen und zu den verschiedenen Orten irgendwie ein... ein festes Zuhause mitnehmen, um die Sicherheit und die Geborgenheit fürs Kind hauptsächlich sicherzustellen.
00:03:24: Und so sind wir dann auf die Idee gekommen, das Ganze mit dem Wohnmobil zu machen, sodass wir unser Zuhause immer dabei haben können.
00:03:30: Und von der Idee dann bis zur Umsetzung ging es relativ schnell, ein halbes Jahr.
00:03:35: In der Zeit haben wir die Wohnung gekündigt, das Wohnmobil gekauft und sind ins kalte Wasser gesprungen.
00:03:43: Wo seid ihr schon überall durchgekommen und wo wollt ihr noch hin?
00:03:47: Also wir sind inzwischen jetzt in neunzehn Ländern gewesen in den letzten vierenhalb Jahren im Wohnmobil, wo wir noch hin wollen.
00:03:57: Also da ist auf jeden Fall noch einiges offen und vor allem den Kontinent mal zu wechseln und noch ein bisschen mehr von der Welt zu sehen.
00:04:06: Und ansonsten hat es uns in Skandinavien eigentlich sehr gut gefallen.
00:04:12: Da hatten wir aber sehr wenig Zeit, also da würden wir gerne nochmal hin zurückkehren und ansonsten auch so Richtung Schottland und Irland würde uns noch interessieren, da waren wir bisher leider noch gar nicht.
00:04:24: Und ihr seid ja auch schon mit Patienten vom Christian auf Urlaub gefahren.
00:04:27: Mehrere Monate lang bis nach Portugal.
00:04:29: Genau, richtig.
00:04:30: Das ist ja... die letzte Zeit unser Hauptberuf gewesen, dass wir die pflegebedürftigen Menschen im Urlaub begleitet haben.
00:04:38: Und da war gerade unser erster Patient der Jackpot, da wir mit ihm halt ein halbes Jahr komplett rumreisen konnten über Spanien und Frankreich bis nach Portugal und wieder zurück.
00:04:50: Und hat das dann so funktioniert, wie ihr es euch vorgestellt habt?
00:04:53: Ja, grundsätzlich ist das Konzept schon aufgegangen.
00:04:55: Natürlich hat alles seine positiven und auch negativen Seiten und es kommen immer mal spontane Zwischenfälle, wo man dann einfach auch flexibel darauf reagieren muss.
00:05:06: Aber grundsätzlich ist das aufgegangen und wir sind sehr zufrieden damit, wie es verlaufen ist.
00:05:13: Wo und wie gibt es Engstellen im Tagesablauf, wo man sich vielleicht zusätzende Quere kommt?
00:05:18: Im Tagesablauf gibt es eigentlich keine Engstellen.
00:05:22: Es ist eher mal, wenn jetzt zum Beispiel die Kinder erkältet sind oder einfach krank sind und nachts unruhig sind, dass man dann natürlich keine großartige Tür hat, um ein weinendes Kind von den anderen zu isolieren.
00:05:36: Aber normalerweise schlafen die auch so tief und so fest, dass sie davon auch sich nicht stören lassen.
00:05:42: Und von daher sind wir eigentlich ja ganz zufrieden und das mangelt uns nicht wirklich an Platz.
00:05:51: Habt ihr es auch geschafft, Rückzugsräume innerhalb des Wohnmobils zu schaffen?
00:05:55: Du hast gesagt, Türen gibt's keine, aber kannst du irgendwann mal einen Vorhang zumachen und dann vielleicht auch wenn die Kinder schlafen in der Ruhe fern sind?
00:06:02: Ja, tatsächlich, also Fernsehen gucken wir nie.
00:06:06: Aber ja, wir haben Vorhänge einmal hinten für die Kinderabteilung quasi und einmal hier im Eichhofen.
00:06:13: Ja, wenn die Große mal irgendwie ihre Ruhe braucht vor den kleinen Schwestern, dann geht sie hinter und hört irgendwie eine Geschichte, ein Hörbuch oder sowas.
00:06:20: Dann sagen wir schon, einer geht nach oben, einer geht nach hinten und so kann man dann separieren, aber das wird gar nicht so häufig gebraucht.
00:06:29: Im Sommer kannst du die Kinder zwischendurch für die Tür schicken, aber im Winter wird es doch eher eng im Wohnmobil, oder?
00:06:34: Ja, das stimmt, das stimmt.
00:06:36: Also im Winter oder im Regentage sind natürlich ein gewisser Stressfaktor.
00:06:42: Aber wenn wir jetzt arbeiten sind oder im Einsatz sind, zum Beispiel jetzt mit den Gruppenreisen hauptsächlich, da gibt es ja auch immer dann Möglichkeiten, in ein Haus zu gehen, in die Hotels mit rein zu gehen und die meisten haben auch Spielzimmer und da haben sie auch ihre Freunde, die immer wieder dazukommen.
00:07:00: Von daher kriegt man das eigentlich immer ganz gut rum.
00:07:02: Und wenn es jetzt mal wirklich ganz schlimm ist und man frei hat, dann geht man halt einen Tag in die Therma oder in den Indoor-Spielplatz.
00:07:09: Also, da muss man nur sich ein paar Gedanken machen oder ein bisschen auch auf die Kinder hören und gucken, was jetzt gerade ansteht, ein bisschen flexibel bleiben.
00:07:18: Und dann ist das meiste kein Problem.
00:07:21: Ich denke, es ist wahrscheinlich auch nicht immer einfach wirklich alleine mit drei kleinen Kindern in einem Wohnmobil herumzusitzen.
00:07:28: Ich denke, das macht jetzt gar nicht so einen großen Unterschied, ob man einfach mit drei Kleinkindern alleine in einem Haus ist oder in einem Wohnmobil.
00:07:34: Ja, im Wohnmobil können sie vielleicht sogar noch weniger anstellen, weil man sie immer im Blick hat.
00:07:38: dann, also ich konnte daher vielleicht gar nicht nur schlecht.
00:07:44: Und schafft ihr es auch, dass ihr Elternzeit zu zweit bekommt, dann trotz drei Kindern?
00:07:49: Im Alltag sehr selten tatsächlich, weil wir natürlich dadurch, dass wir immer unterwegs sind oder beziehungsweise wenn wir unterwegs sind, niemanden haben jetzt auf die Kinder einmal aufpasst.
00:07:59: Also jetzt die Oma oder die Opa sind jetzt nicht immer dabei und Kindergartenschule ist im Moment natürlich nicht.
00:08:07: Es passt einfach nicht zu unser Lebenskonzept und dementsprechend sind wir natürlich die Hauptbezugspersonen für die Kinder und sozusagen, sieben verantwortlich und verfügbar.
00:08:18: Wie war das, dass du schwanger warst?
00:08:20: Warst du da auch im Camper?
00:08:21: Ich denke mal, da wird sie dann gerade mit Babybauch vielleicht dann doch etwas eng.
00:08:27: Ja, die erste Wohnmobilschwangerschaft war ich komplett im Wohnmobil, weil das die Zeit war, als wir da Portugal die lange Reise hatten.
00:08:34: Und ja, am Ende wird es natürlich im Badezimmer dann schon eng.
00:08:38: Ansonsten, Bett und so ist ja gar kein Problem.
00:08:41: Und jetzt bei der dritten Schwangerschaft war das aber kein Problem, weil wir da ja in der Zeit auch das Wohnmobil gewechselt haben und zur Übergangszeit ja im Haus sein mussten durften.
00:08:54: Und natürlich, also gerade Badezimmer ist mit einem großen Bauch ein bisschen komplizierter.
00:09:01: Gibt es irgendeine Art Lebensmittelpunkt neben dem Wohnmobil noch, wo jetzt zum Beispiel Hauptgemälle Zeit, wo ihr eure Stammerzte habt?
00:09:09: Ja, wir haben natürlich eine Meldeadresse noch in Deutschland.
00:09:12: Und hier haben wir auch unsere Post und unsere Vorsorgeuntersuchungen.
00:09:16: Versuchen wir schon auf ein Heimatbesuch zu legen, dass wir das zumindest einmal im Jahr bei unseren Stammärzten mal vorbeischauen können.
00:09:28: Svenja hat gesagt, Sie haben das Wohnmobil gewechselt.
00:09:31: Haben Sie jetzt mehr Platz?
00:09:33: Ja, sie hatten vorher eines.
00:09:34: Das war eine Mitte Kürzer.
00:09:36: Da waren es ungefähr zehn Quadratmeter Wohnfläche.
00:09:39: Jetzt ist es ein Meter mehr, das heißt, da sind wahrscheinlich ungefähr zwei Quadratmeter mehr Wohnfläche dazugekommen.
00:09:45: Und für dieses größere Wohnmobil muss der Christian noch einen neuen Führerschein machen.
00:09:50: Und generell gibt es einige Dinge, die beim Beachten muss bei einem Wohnmobil.
00:09:54: Man darf zum Beispiel während der Fahrt nicht hinten sitzen, man darf nicht einmal kurz aufs Klo gehen.
00:09:59: Das ist ja dann noch strenger als im Reisebus eigentlich.
00:10:02: Und wie ist das dann mit dem Kämpfen und Parken?
00:10:07: Darf man sich dann einfach so an den Straßenrand stellen, wenn man müde ist?
00:10:11: Ne, das kommt ganz darauf an, wo man sich befindet.
00:10:15: Und die Fröhlichst, die in neunzehnt verschiedenen Ländern unterwegs waren, waren da wahrscheinlich mit neunzehnt verschiedenen Regelungen konfrontiert oder noch mehr, weil allein in Österreich ist es so, dass jedes der neuen Bundesländer das anders handhabt und sogar die einzelnen Gemeinden unterschiedlich mit dem Thema umgehen.
00:10:30: Es gibt zum Beispiel Regionen in Österreich, Da darf man das Wohnen überhaupt nirgends wohl im öffentlichen Raum außerhalb eines Campingplatzes abstellen und schon gar nicht drinnen übernachten, zumindest nicht zu touristischen Zecken.
00:10:41: Gut, das ist ja bei den Fröhlichsten nicht der Fall.
00:10:44: Wahrscheinlich ist es bei Ihnen eher so eine Grauzone.
00:10:47: Ja, stimmt.
00:10:48: Da könnten Sie sich darauf berufen, dass Sie wohnen und nicht campen.
00:10:52: Und in Burngland zum Beispiel dürften Sie mit bis zu zehn Personen bis zu drei Nächte im Freienfeld übernachten.
00:11:00: Auf jeden Fall sollte man sich vorher gut informieren, was erlaubt ist und was nicht, weil sonst ganz richtig teuer werden.
00:11:06: Wer z.B.
00:11:06: in einem Schutzgebiet beim Camp mehrwischt wird, muss bis zu vierzehntausendfünfhundert Euro Strafe zahlen, warnt der österreichische Campingclub.
00:11:13: Po, was am sichersten wär's dann wahrscheinlich wirklich auf dem Campingplatz stehen zu bleiben?
00:11:17: Im Zweifeljahr.
00:11:19: Allein in Österreich gibt's dann mehr als siebenhundert.
00:11:22: Und dort kann man z.B.
00:11:23: das Wasser wechseln.
00:11:25: Wobei das sehr nicht die einzige logistische Herausforderung war.
00:11:28: vor der die Familie fröhlich gestanden ist.
00:11:35: Was ist für dich das Schönste am Leben im Wohnmobil?
00:11:37: Kannst du das in einem Satz zusammenfassen?
00:11:40: Das Schönste am Leben im Wohnmobil ist eigentlich doch dieses Gefühl von Freiheit, dass man sich aussuchen kann, wo man am nächsten Tag aufwacht, dass man sich aussuchen kann.
00:11:55: Habe ich jetzt Lust, mal in der Stadt zu sein, habe ich jetzt Lust auf Strand, habe ich Lust auf... wild oder will ich lieber zur Familie zurückfahren, also natürlich muss man das immer mit Arbeit und Hintermien irgendwie abpassen und planen, das ist logisch, aber grundsätzlich ist man einfach sehr flexibel und man weiß auch immer nicht so genau was kommt.
00:12:14: Es ist immer so ein bisschen auch das Abenteuer dabei, komme ich wirklich da an, wo ich gerne hin möchte?
00:12:19: oder manchmal fahren wir auch einfach drauf los und gucken, wie lang können wir fahren, vor die Kinder sagen, sie wollen nicht mehr und dann halten wir an und Denken wir, das ist ein cooler Ort, hier wären wir normalerweise niemals hingekommen.
00:12:31: Und was ist das Schwierigste daran?
00:12:33: Das Schwierigste, würde ich sagen, ist eigentlich aktuell, dass wir kein Auto mehr extra dabei haben und mit acht und ein halben Meter Wohnmobil ist es natürlich oftmals mit Parkplätzen schwierig.
00:12:44: Und natürlich, wenn was am Wohnmobil ist, dass man dann relativ spontan ausziehen muss.
00:12:52: Also, genau.
00:12:53: Und Strom, frisches Wasser, Gas fürs Kochen und fürs Heizen im Winter.
00:12:57: Kriegt man das überall leicht in Europa?
00:13:00: Im Strom sind wir relativ autark eigentlich durch Solar.
00:13:03: Brauchen wir nicht sonderlich oft Landstrom, wenn das Wetter halb X mitspielt.
00:13:08: Gas gibt es eigentlich auch überall.
00:13:11: Haben wir zwei Flaschen dabei und im Sommer reicht das mehrere Monate.
00:13:16: Und im Winter natürlich, ja, muss man alle zehn Tage, zwei Wochen vielleicht.
00:13:21: auffüllen und das passt aber.
00:13:23: Und mit Frischwasser sind wir auch, das ist eigentlich überhaupt gar kein Problem.
00:13:27: Das kann man überall bekommen auf dem Campingplatz oder auch im Ausland.
00:13:31: Es ist ganz einfach an jeden Brunnen quasi.
00:13:37: Das einzige was tatsächlich vor allem in Deutschland und auch in Österreich schwierig ist, ist die Mülleinsorgung.
00:13:43: Gerade jetzt mit zwei Windelkindern noch oder anderthalb Windelkindern haben wir häufig ein Müllproblem, dass jetzt in den südlichen Ländern, die haben an jedem Straßenrand, die große Container stehen und große schwarze Tonnen, da kann man einfach reinwerfen.
00:13:58: Aber in Deutschland und auch in Österreich ist es tatsächlich sehr schwierig.
00:14:02: Ja, und weil es mit der Heizung schwierig ist, kann man ja dann mit dem Wohnmobil einfach in den Süden ausweichen.
00:14:08: Ja, genau.
00:14:08: Das haben wir ja auch ein paar Mal schon gemacht.
00:14:11: Drei Mal, also drei von vier Wintern, quasi haben wir ja im Warmen verbracht.
00:14:17: Wie geht es den Kindern mit den häufigen Ortswechseln?
00:14:19: Finden sie sich dann immer gut ein in die jeweilige soziale Umgebung und finden neue Freundinnen?
00:14:25: Ja, das machen sie wirklich sehr gut.
00:14:27: Also ich meine, die Kleinen sind noch klein.
00:14:28: Da ist jetzt Freunde, denke ich, noch nicht so das Thema, aber die Große auch.
00:14:33: Und dadurch, dass wir jetzt das letzte Jahr oder am anderen Teil hauptsächlich mit einem Verein zusammengearbeitet haben und da regelmäßig immer wieder waren und dort auch die Kinder und Jugendliche... einfach zum Team dazugehört haben und die immer wieder mehrmals im Jahr sich getroffen haben, ist das jetzt kein Thema.
00:14:52: und wenn wir in der Heimat sind, dann haben sie hier ihre Kusine und ihren Kursengen und ihre sonstigen Freunde.
00:14:57: und ja, also das ist eigentlich bisher zum Glück gar kein Thema gewesen.
00:15:09: Also immer, wenn man mal zwischen drin überlegt, wie könnte es jetzt weitergehen?
00:15:12: Oder wie planen wir jetzt in den nächsten Monaten?
00:15:14: Wie planen wir das nächstes Jahr?
00:15:16: Und wenn wir mit den größten sprechen, sagt sie immer nein, auf gar keinen Fall.
00:15:20: Sie möchte nicht in ein Haus, sie möchte im Wohnmobil bleiben und sie möchte auch später in ihrem eigenen Wohnmobil leben.
00:15:27: Und wie das am Ende dann kommt, ist natürlich steht in den Sternen, aber für sie ist das das... was sie möchte und wie es ihr auch gut geht.
00:15:36: und immer, wenn es mal anders ist, wenn es Wohnmobil in der Werkstatt ist oder so, wenn wir mal ein, zwei Nächte bei der Oma schlafen oder im Hotel und dann fragen alle Kinder immer, wo ist der Urmel?
00:15:45: Also das Wohnmobil heißt Urmel und wir wollen wieder nach Hause und wollen dann Urmel abholen.
00:15:50: und also ja, das ist schon auf jeden Fall deren sicherer Hafen.
00:15:56: Wie geht es euch Erwachsene vom sozialen Umfeld her?
00:15:59: Haltet ihr eure Freundschaften online aufrecht?
00:16:02: Funktioniert das?
00:16:04: Ja, das funktioniert.
00:16:05: Natürlich hat sich das soziale Umfeld verändert in den letzten Jahren.
00:16:10: Es sind einige Kontakte weggebrochen, eingeschlafen, wo es einfach vielleicht auch nicht mehr so die Schnittstellen gibt.
00:16:18: Aber ob das jetzt nicht auch so passiert wäre, wenn wir in einem Haus geblieben wären und es hier einfach, ich meine, nicht jede Freundin kriegt.
00:16:26: plötzlich in sehr kurzer Zeit, so wie ich, drei Kinder und selbst durch das Muttersein oder das Elternsein verändert sich ja schon sehr oft der Freundeskreis.
00:16:36: Von daher ist es natürlich schade, aber es ist ja immer im Wandel und ich denke nicht, dass es jetzt grundsätzlich was mit unserem mobilen Leben zu tun hat.
00:16:46: Wie macht sie das dann, wenn eure Älteste doch der Schulpflichtig wird?
00:16:49: Gibt es ein Homeschooling?
00:16:51: Da sind wir jetzt mit der... Grundschule hier an unserem Meldeort in Kontakt schon getreten, wie wir das klären können.
00:17:00: In Deutschland ist ja normalerweise das Home und Schooling komplett untersagt.
00:17:04: In Österreich ist das, glaube ich, ein bisschen lockerer.
00:17:07: In Deutschland gibt es dieses Flupflochlicht.
00:17:11: Deswegen müssen wir jetzt einfach schauen, wie weit die Schule und das Schulamt dann mit uns noch in Verhandlungen treten.
00:17:20: Wir als Elternwinter sehr entspannt, weil sie sehr früh an schulischen Themen interessiert war und jetzt schon seit über einem Jahr online Schule macht und quasi lesen kann und rechnen kann und sehr interessiert und engagiert ist und das ganz regelmäßig und mit ganz viel Freude und Fleiß schon vorbereitet.
00:17:41: Natürlich ist das für das deutsche Schulpflicht trotzdem schwierig.
00:17:52: Ja, das mit der Schule ist natürlich ein riesen Thema, wenn man keinen festen Wohnsitz hat.
00:17:57: Ich habe auf diese Frage von dir ehrlich gesagt von Anfang an gewartet, weil ich mir diese Frage ebenfalls gestellt habe.
00:18:03: Wer dafür hat das Leben im Wohnmobil durch das finanzielle Vorteil?
00:18:08: Du meinst, weil die Erhaltungskosten dann keringer sind als bei einer Wohnung, also für Tängen oder jetzt im zwölf Quadratmeter, braucht man natürlich weniger Energie als für hundert Quadratmeter.
00:18:21: Ja, und mit einer Wohnung oder einem Haus hätte die Familie fröhlich wahrscheinlich trotzdem auch noch ein Auto, für das sie Versicherung und Dankfüllungen bezahlen müsste.
00:18:29: Umgekehrt allerdings können Reparaturen am Camper sehr teuer sein.
00:18:32: Dazu kommen dann die Kosten fürs Hotelzimmer.
00:18:35: Aber unterm Strich dürften sie im Wohnmobil tatsächlich günstiger leben als in ihrer hundert Quadratmeter Wohnung.
00:18:41: Ja, weil was ich mir auch so denke, man verzichtet natürlich auf sehr viel Luxus in so einem Wohnmobil.
00:18:48: aber auch auf sehr viel Unnötige Dinge, die man eh nicht braucht.
00:18:53: Das mag sein.
00:18:55: Svenja und ihre Familie sind damals damals vor der Frage gestanden, was braucht man wirklich im Leben?
00:19:03: Gehen wir kurz zurück ins Jahr zwanzig, einundzwanzig.
00:19:06: Wenn man eine Wohnung auflöst, vor allem eine doch recht große und auf ein Zehntel der Fläche zusammenrückt, da haben wir natürlich viel weniger Dinge Platz.
00:19:15: Was habt ihr mitgenommen und was habt ihr bewusst nicht mit ins Wohnmobil genommen?
00:19:19: Und wo habt ihr es hingetan?
00:19:21: Ja tatsächlich muss man da natürlich sehr gut überlegen und sehr viel ausmisten.
00:19:27: Wir haben das Glück, dass wir in der Heimat noch ein Lager haben können bei der Familie.
00:19:33: wo wir einfach alle Sachen untergestellt haben, die entweder, die uns wichtig sind, die wir nicht hergeben wollten, oder die sich dann auch einfach in der kürze Zeit nicht verkauft haben und aber zum Gut für die Mülltonne waren.
00:19:45: Und genau am Anfang wussten wir ja überhaupt nicht, wie lange machen wir das.
00:19:48: Machen wir das ein Jahr, machen wir das zehn Jahre, sagen wir, nach zwei Monaten.
00:19:52: Das ist eine Katastrophe und nehmen uns wieder eine Wohnung.
00:19:54: Und dann haben wir gedacht, jetzt können wir jetzt alle Möbel und alle Kochterpfe und alles wegwerfen.
00:19:59: Dann fangen wir dann im schlimmsten Fall bei... ziemlich Minus an.
00:20:04: Deswegen haben wir schon relativ viele Sachen aufgehoben, die wir aber tatsächlich nicht großartig benötigt haben und gar nicht mehr großartig wissen, was alles noch da ist.
00:20:16: Gibt es irgendwas, was dir wirklich fehlt im Wohnmobil?
00:20:20: Ja, wenn man meinen Mann fragt, der sagt dann eine Spülmaschine und die Badewanne, die fehlt den Kindern oft, aber mir persönlich fehlt jetzt eigentlich... Ja, aber ihr ist vielleicht noch die Waschmaschine, ja.
00:20:33: Wie macht ihr das mit der Wäsche?
00:20:34: Geht es in den Waschsalons jeweils dort, wo ihr es hört?
00:20:37: Ich komme immer darauf an, entweder im Waschsalon oder auch in den Hotels, wo wir sind, in den Gästehöfen, können wir oft waschen.
00:20:43: oder wenn wir bei Familie, bei Freunden sind, dann wissen die schon.
00:20:47: Wir müssen die Waschmaschine freimachen, die fröhlich kommen, genau.
00:20:52: Das heißt, ihr habt keine Badewanne und keine Geschirrspüler und keine Waschmaschine, aber ihr habt eine Tusche offenbar und Waschbecken im... Wohnmobil drin?
00:21:01: Genau, Toilette auch, natürlich, Herd, Kaffeemaschine, Spüle, ja, alles was man eigentlich braucht.
00:21:07: War das auch so eine Art Lebensschule vielleicht, dass man dann beim Umzug ins Wohnmobil gemerkt hat, was man eigentlich alles nicht braucht, von dem man vorher gedacht hat, man kann nie darauf verzichten?
00:21:16: Ja, ja doch schon, das denke ich kann man schon so sagen, vor allem merkt man... wie wenig man eigentlich von den verschiedenen Sachen braucht.
00:21:23: Also zu Hause hatten wir Schränke, die ganze Küche voller Schüsseln und Teller und Tassen.
00:21:30: und also ja, wenn man sich darüber nachdenkt, wofür, also wenn ich am Tag zwei Tassen habe und dann kann ich die spülen und am nächsten Tag wieder benutzen, dann brauche ich keine zwanzig verschiedenen.
00:21:43: und so ist es ja auch mit der Kleidung und so ist es mit dem Shampoo.
00:21:46: und Gerade so, wir Frauen haben ja relativ viele Kosmetikartikel in der Regel.
00:21:53: Und ja, wofür brauche ich fünf Mascara, wenn einer reicht?
00:21:57: Oder ja, also dann wird er halt aufgebraucht und hat ein Neuer getauft.
00:22:00: Du hast vorhin gesagt, ihr habt es am Anfang nicht gewusst, ob ihr das Leben im Wohnmobil ein Jahr oder zehn Jahre führen wollt.
00:22:06: Wie schaut es jetzt aus?
00:22:07: Was habt ihr für Zukunftspläne?
00:22:09: Wir hatten uns jetzt einfach überlegt, wie könnten wir nochmal den Kontinent wechseln, nochmal ein bisschen rauskommen, bevor wir dann Ja, gar nicht wissen, wie es dann ja auch wieder weitergeht.
00:22:20: Und deswegen haben wir uns jetzt einfach auf Stellen weltweit sozusagen beworben.
00:22:25: Ich habe, glaube ich, in dreißig vierzig verschiedene Bewerbungen in sämtlich verschiedene Länder und Kontinente geschickt und habe einfach gedacht, ich gucke mal, was passiert und was kommt.
00:22:34: Und so ist es jetzt zustande gekommen, dass wir vermutlich, hoffentlich, in die USA gehen für ein Jahr.
00:22:41: Und in einer Woche haben wir den Termin beim Konsulat und hoffen, dass... dass Wiesum durchgeht.
00:22:48: und wenn das alles funktioniert, dann fliegen wir hoffentlich im November los.
00:22:51: Und was macht ihr dann in den USA?
00:22:53: Auch wieder Pflegejob und Heidelpädagogin?
00:22:56: In dem Sinne ja.
00:22:57: Wir gehen als Freiwillige in eine Campill-Einrichtung.
00:23:02: Dort leben einfach Menschen mit und ohne Behinderung, mit Einschränkungen miteinander.
00:23:08: Meistens mit Landwirtschaft, mit verschiedenen Bergstätten, mit ganz viel Handwerk.
00:23:13: Und dort gehen wir hin als hausverantwortliche Familie quasi und leben dann mit uns noch unbekannten Menschen mit Beeinträchtigung im Haus und sind für sie verantwortlich und schauen, dass wir ein gutes Jahr zusammen hinkriegen.
00:23:30: Der Urmel bleibt auch in Europa.
00:23:31: Ja, den Urmel müssen wir leider einlagern.
00:23:34: Wir hatten erst überlegt, ihn mitzunehmen, aber die Kosten sind unglaublich.
00:23:40: Also für ein Jahr lohnt sich das nicht.
00:23:41: Wenn man jetzt sagen könnte, man kann das vielleicht irgendwie für fünf Jahre machen, dann hätte man darüber nachdenken können.
00:23:47: Aber da wir nicht wissen, wie es nach dem einen Jahr weitergeht, ob wir zurückkommen oder wieder dann nochmal zurückgehen, wird er jetzt erst mal für ein Jahr eingelagert, abgemeldet und dann können wir neu überlegen, wie es weitergeht.
00:24:03: sehr spannende Lebensform, die die Fröhlichste gewählt haben.
00:24:08: Bewundernswert auch irgendwie.
00:24:10: Was mir ganz besonders im Gedächtnis hingeblieben ist, ist der Satz, den die Svenja gesagt hat, dass es bei drei kleinen Kindern im Prinzip eh egal ist, auf welchem Raum man mit ihnen zusammenlebt, weil man muss auch in einem großen Haus auf die drei Kinder gut aufpassen und das ist im Wohnmobil auf zwölf Quadratmeter eigentlich einfacher.
00:24:32: weil man sie immer im Blick hat.
00:24:33: Genau.
00:24:33: Du kannst sie eh nicht aus den Augen lassen.
00:24:36: Nur, wenn sie halt dann größer werden, denke ich mir, wenn die größte Mal in die Pubertät kommt, ihren Freiraum braucht, beziehungsweise auch ihren Rückzugsort, dann könnte es ein bisschen schwierig werden.
00:24:47: Aber da ist Sven ja ja auch offen.
00:24:50: Sagt ja nicht, dass sie konkrete Pläne haben für die Zukunft.
00:24:53: Vor allem kommt es sowieso mal der nächste große Wendepunkt mit dem Umzug in die USA, den Sie da anstreben.
00:24:59: Bin gespannt, wie sich die Kinder dann dort tun werden.
00:25:01: Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie das Vision bekommen und das neue Abenteuer angehen können.
00:25:06: Und zu dem Zeitpunkt, wo die Frühlings erfahren werden, ob Sie das Vision bekommen oder nicht, werdet ihr, liebe Hörerinnen, wieder eine neue Folge hören, unseres Podcasts.
00:25:16: Wir sind nämlich jetzt am Ende angekommen und freuen uns schon auf nächste Woche.
00:25:19: Petra magst du verraten, was es da gibt.
00:25:22: Ja, unbedingt.
00:25:23: Wir werden euch eine junge Frau vorstellen, die mit achtzehn Jahren ins Kloster übersiedelt ist und damit die jüngste Ordensfrau Österreichs war.
00:25:32: Ich bin schon gespannt, was sie uns erzählen wird.
00:25:34: Ich wünsche euch bis dahin eine schöne Woche.
00:25:37: Ich euch auch.
00:25:38: Bis nächstes
00:25:38: Mal.
00:25:40: Ciao.
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