#102 Tiefe Krise nach American Dream

Shownotes

„Zuerst kommt diese Euphorie: Wow, jetzt hab ich zwei Millionen am Konto“, erzählt Mo Wildman in dieser Folge des WZ-Podcasts „Weiter gedacht“. „Und ein paar Stunden danach, wenn diese Euphorie weg ist, ist das, wie von einer Klippe zu stürzen.“ Das war, nachdem er seine Anteile an „Buffer” verkauft hatte und realisierte, dass er eigentlich nie wieder arbeiten gehen müsste. Am nächsten Tag in der Früh konnte er nicht mehr aufstehen. „Ich war auf meinen eigenen psychologischen Prozess nicht vorbereitet.“

Auch in der Gründung eines neuen Unternehmens sah er keinen Sinn mehr. Deshalb ging er in ein buddhistisches Kloster – und verließ es erst zwei Jahre später. Er änderte seinen Namen sowie seinen Zugang zum Leben, der heute ein spiritueller ist. WZ-Host Petra Tempfer hat mit Mo Wildman gesprochen. Gemeinsam mit WZ-Host Mathias Ziegler führt sie durch diese Folge.

Produziert von „hört hört!“.

Weiterführende Links:

Mo Wildman wurde als Leonhard Widrich geboren und lebte in Melk in Niederösterreich. Er begann, Wirtschaft in England zu studieren, wo er Joel Gascoigne kennenlernte und mit ihm das Monitoring-Tool „Buffer” gründete. Dieses hilft, Posts auf ganz unterschiedlichen Plattformen wie Instagram oder Pinterest oder LinkedIn zu planen und zu organisieren, mit der Community zu kommunizieren, und das Ganze zu analysieren. Später verließ Wildman, damals noch Widrich, das Unternehmen, während Gascoigne heute als CEO fungiert. Nach dem Verkauf seiner Anteile arbeitete er fünf Jahre lang als Coach für Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation wie er befanden und an einer Weggabelung standen. Vor zwei Jahren beendete er diese Tätigkeit, änderte seinen Namen in Wildman und plant eine offizielle Namensänderung. Er lebt auf einer Pferderanch in Colorado, USA, und ist nur noch im Urlaub in seiner Dreizimmerwohnung in Wien.

Mo Wildman

Leo Widrich

Buffer

Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft

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00:00:03: Da kam zu dieser Euphorie, so wow, jetzt habe ich zwei Millionen im Konto.

00:00:08: Und nach ein paar Stunden nachdem es diese Euphorie weg ist, war ich dieses, also wie so ein bisschen von einer Klippe stürzen jetzt.

00:00:17: Also, vierhunderttausend im Jahr finde ich es schwer auszugeben, weil es ist schon unter dem Strich das einfach nicht mehr relevant für mich.

00:00:25: Gefühlt war das für mich ein langer Zeitraum von jeden Tag, zwölf Stunden arbeiten.

00:00:33: dann mich da aufgehört hat, war ich auf meine eigenen psychologischen Prozesse nicht vorbereitet.

00:00:39: Also ich hab's ausgeschaut und hab dem geschrieben, nein und ich geh' in ein Kloster.

00:00:48: Hast du dir auch schon einmal gewünscht, so reich zu sein Matthias, dass du nie wieder arbeiten gehen müsstest?

00:00:54: Einmal?

00:00:55: Das wünsche ich mir jeden Montag.

00:00:56: Nein, das ist natürlich übertrieben, aber ja, ich könnte mir schon sehr gut vorstellen, überhaupt nicht mehr arbeiten zu müssen, weil ich auch so genug Geld hab.

00:01:06: und meine Zeit mit ganz vielen anderen Dingen zu verbringen.

00:01:09: Vor allem in der Früh nicht mehr aufstehen müssen.

00:01:12: Ja, das wäre schon ein Traum, gell?

00:01:13: Das denke ich mir ja eigentlich auch.

00:01:16: Ich habe allerdings jemanden getroffen, für den sich dieser Traum erfüllt hat und der dann am Tag darauf genau deswegen nicht mehr aufstehen konnte.

00:01:26: Hallo und herzlich willkommen bei unserem Bezett Podcast weitergedacht mit einer weiteren ganz persönlichen Geschichte für euch.

00:01:35: Mein Name ist Petra Tempfer und ich sitze hier mit meinem Kollegen Matthias Ziegler.

00:01:40: Hallo auch von mir.

00:01:42: Und der Wendepunkt, den den Gesprächspartner erlebt hat, ist offenbar in eine ganz andere Richtung gegangen als vermutet.

00:01:48: Von wem reden wir da?

00:01:49: Ich habe mit Mo Wildmann gesprochen.

00:01:52: Früher war er Leo Wiedrich und als er zwanzig Jahre alt war, hat er Buffer mitgegründet.

00:01:58: Das kennen vielleicht einige von euch.

00:01:59: Das ist ein Social Media Monitoring Tool.

00:02:02: Das hilft, Posts auf ganz unterschiedlichen Plattformen wie Instagram oder Pinterest oder LinkedIn zu planen und zu organisieren, mit der Community zu kommunizieren und dann das Ganze zu analysieren.

00:02:16: Mit Künderbadjol Geyskoin.

00:02:18: Und Mo, damals war er, wie gesagt, noch Leo, ist dafür nach Kalifornien gegangen in Silicon Valley und er hatte dort Erfolg mit dieser Gründungsidee Buffer.

00:02:29: Und zwar so viel Erfolg, dass er Millionen damit gemacht hat, als er seine Anteile verkauft hat.

00:02:36: Gleichzeitig hat sich für ihn aber alles in eine komplett andere Richtung verändert als gedacht.

00:02:44: Wie alt ist der Leo heute?

00:02:45: Und warum heißt es jetzt Mo?

00:02:48: Fünf und dreißig Jahre ist Mo heute alt und die Namensänderung hat auch ganz, ganz viel mit seiner Geschichte und mit seinem Wendepunkt zu tun.

00:02:57: Was er uns aber am besten jetzt alles gleich selbst erzählen wird.

00:03:03: Mo, als Leo Wiedrich hast du ja mit zwanzig Jahren so viel Geld gemacht, dass du theoretisch nie wieder arbeiten gehen müsstest, war das immer schon dein Traum gewesen.

00:03:13: Ich glaube, ich hatte die große Idee, dass Geld keine Rolle spielen sollte in meinem Leben, auch meinem Start-up.

00:03:18: Da ging es mir nicht so viel um Geld, da ging es mir um Spaß haben, was Cooles zu machen, mich zu verwirklichen.

00:03:24: Da wurde ich eher von den Dingen getrieben.

00:03:26: Ich war einfach dankbar, dieses Konzept von euch.

00:03:29: Du kannst da deine eigene Firma gründen, du kannst eigentlich machen, was du willst.

00:03:32: Du kannst kreieren, was du willst.

00:03:33: Du musst nur schauen, ob andere Leute das vielleicht wollen, was du da produzierst und schauen, ob genügend Leute sagen, hey, wir zahlen dir so viel Geld dafür und dadurch kann ich mein eigenes Leben und meine eigenen Ideen weiter verwirklichen.

00:03:47: Und Geld war eher ein bisschen so ein Hintergedanke und nicht unbedingt so im Vordergrund.

00:03:54: Hattest du damit gerechnet, dass es dann wirklich so erfolgreich wird?

00:03:58: Ich würde sagen, es war schon überraschend.

00:03:59: Ich denke auch gerne zurück an diesen Moment.

00:04:02: Ich habe in England studiert und habe da einfach so rumgetüftelt an ED in und hatte einfach Spaß dran an der Uni mit einem Kollegen.

00:04:11: Und ich hatte da mal auch ein Angebot von einer Danehmungsberatungsfirma.

00:04:16: Und ich habe halt Wirtschaft studiert.

00:04:17: Und ich habe damals eigentlich die schwierige Entscheidung getroffen, mich nicht fürs Geld zu entscheiden.

00:04:22: Ich habe dann diese Unternehmensberatungsjob, sage ich mal, mit viel Schweiß abgesagt und gesagt, na, also, daher würde ich jetzt zwar was verdienen, stattdessen mache ich aber das, was mir eigentlich Spaß macht und tüftelt weiterum mit meinem Freund und schau mal, was so passiert.

00:04:38: Und da kann ich immer noch fertig studieren und vielleicht mich nochmal irgendwo bewerben, wenn das, wenn das nichts wird.

00:04:45: Die Entscheidung habe ich getroffen damals.

00:04:47: Und die war auf jeden Fall wenig Geld orientiert in den Moment.

00:04:51: Und du wolltest dann schon nach Amerika gehen?

00:04:54: Das war im Jahr zehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntelzehntel mit Leuten connecten will, die das auch ausführen und auch von denen lernen wollte.

00:05:17: Und die großen Gründer waren alle dort.

00:05:21: Und da habe ich dann die Entscheidung gedacht, okay, ich fliege jetzt dorthin, einfach um mehr Leute um mich zu haben, die so denken wie ich.

00:05:28: Und so ein bisschen wie so, wenn du mit dem Maus bist, dann willst du natürlich in Disneyland leben.

00:05:35: So,

00:05:38: ja.

00:05:40: Für mich war es schleichend.

00:05:43: Und für die Leute von außen über Nacht.

00:05:45: Das ist, glaube ich, oft so.

00:05:47: Man sieht jemand und wow, für einmal ist er erfolgreich.

00:05:52: Also für mich war es schleichend, weil ich halt Tag und Nacht an dem Ding dann gearbeitet habe an der Firma.

00:05:59: Bis wir nach Amerika gekommen sind, war es schon mal sechs Monate nach dem Anfangen.

00:06:03: Und dann bis wir dort die ersten Investoren gefunden haben, war es neun Monate.

00:06:07: Gefühlt war das für mich ein langer Zeitraum von... jeden Tag, zwölf Stunden arbeiten.

00:06:14: Und ja, ich merke, ich tue mir willschwärme dann frei.

00:06:17: Eine andere Antwort, die ich geben kann, ist der Standard im Silicon Valley so hoch, von was Erfolg bedeutet.

00:06:26: Also jeder misst sich an den schnellsten, wachsendsten, erfolgreichsten Startups.

00:06:33: Das heißt, ich habe mich selber sicher nicht als Übernachterfolg und auch nicht schnell gefühlt, weil da gab es immer noch ein Facebook.

00:06:41: Und wenn du dich halt immer mit dem, mit so was vergleichst, dann bist du nie schnell.

00:06:48: Als der Erfolg dann da war.

00:06:50: Warum hast du dich entschieden, deine Anteile am Buffer zu verkaufen?

00:06:54: Also, zwischen mir und meinem Mitgründer war ich auf jeden Fall der Ambitioniertere und... Also im Silicon Valley gibt es dieses ungeschriebenes Gesetz.

00:07:02: Alles unter einem Milliarden-Dollar-Unternehmen ist ein nicht besonders erfolgreiches Unternehmen oder ein Fehlschlag.

00:07:09: Also ich war da immer der Emotionierter.

00:07:10: Wir müssen zumindest ein Milliarden-Dollar-Unternehmen sein.

00:07:14: Zehn Milliarden wäre natürlich noch besser.

00:07:17: Mein Mitgründer war dann irgendwann eher zufrieden, Slash auch überfordert mit, was es bedeutet, sich da jetzt nochmal so stark weiterzuentwickeln.

00:07:28: Ich schäme mich ein bisschen, weil ich meine eigene Meinung so geändert habe, wenn ich das so erzählte.

00:07:33: Ich bin ursprünglich von Paffa weggegangen, weil mir die Firma nicht mehr schnell genug gewachsen ist und ich eine neue Firma starten wollte, die ich größer machen wollte.

00:07:42: Und worauf ich nicht vorbereitet war, wie ich das gemacht habe, das war im Jahr zwei Tausendsechzehn, wie ich da aufgehört habe, war ich auf meinen eigenen psychologischen Prozessen nicht vorbereitet.

00:07:54: Sobald ich da diese Anteile verkauft hatte und dann auch die Realisierung hatte, theoretisch muss ich nicht mehr arbeiten mit dem Geld, das ich da jetzt verdient habe, haben sich meine ganzen Ambitionen irgendwie so zerbröselt.

00:08:06: Also mein Sinn, mein Sinn des Tuns, mein Lebenssinn eigentlich von heute auf morgen verloren, dadurch, dass ich diese Anteile verkauft habe und Liquid das Geld jetzt in meine Händen hatte, mit dem ich das Rest meines Lebens leben kann.

00:08:22: Ich verstehe, also das war nicht das Geld, sondern einfach dieses Baby quasi, dass du das groß bekommst.

00:08:28: Genau.

00:08:28: Und was anderes war dann gar nicht mehr so interessant für dich?

00:08:31: Ja, ich kiefe immer noch dran ein bisschen so was, was da passiert ist so wirklich.

00:08:36: Und ich habe da sogar nur ein Prozent der Firma verkauft oder so ein bisschen über ein Prozent.

00:08:42: Das waren schon zwei Millionen Dollar.

00:08:43: Und wenn ich die normal gut investiere, kann ich davon eigentlich schon leben.

00:08:48: Und da hat sich irgendein Schalter in mir umgelegt.

00:08:51: Meine ganzen Werte, meine ganze Streben hat nicht mehr in mein Weltbild gepasst von eigentlich einen Tag auf den nächsten und ich konnte dann auch nicht so gut aus dem Bett eine einige Tage und war so wirklich, wirklich ziellos und ratlos, was ich jetzt mache.

00:09:06: Also es war auf einmal nicht mehr sehr relevant, dann noch eine Firma zu starten und ja, bin so ein bisschen durch die Welt schlafgewandelt oder halb aufgewacht gewesen.

00:09:16: Also man kann es von beiden Seiten betrachten, was mein Zustand war.

00:09:20: Das war wirklich der Morgen, nachdem du deine Antelle verkauft hattest, nach

00:09:24: dem Aufwachen?

00:09:25: Ja, also da kommt so diese Euphorie, so wow, jetzt habe ich zwei Millionen im Konto.

00:09:31: Und nach ein paar Stunden nachdem es diese Euphorie weg ist, war eigentlich dieses, also wie so ein bisschen von einer Klippe stürzen jetzt und jetzt, jetzt ist da gar nichts, also ist da nichts mehr zu tun, so totale Freiheit eigentlich auf eine unbehagliche Art und Weise.

00:09:48: Hättest du schon konkrete Ideen gehabt fürs nächste Unternehmen?

00:09:51: Ja,

00:09:52: ich habe auch schon eine gegründet.

00:09:54: Da war ich sehr interessiert an so Diversity-Themen und vor allem Frauen und unterprivilegierte Personengruppen in der Gesellschaft.

00:10:01: Also wir haben so ein Produkt gebaut gehabt, das zeigt, dass du eigentlich nicht die besten Leute einstellst durch deine verschiedene Vorurteile.

00:10:10: Wir haben da so einfach so Analyse-Software gemacht und hätte auch ganz konkret dann ein Angebot von einem Freund.

00:10:17: Da sagt er, er kauft die für drei oder fünf Millionen Dollar und ich soll in seiner Firma arbeiten und ich kann mir dort aussuchen, was ich mache und er zahlt mir ein paar Hunderttausend Gehalt.

00:10:28: Also eigentlich extrem, extrem gutes Angebot und das macht auch für mich keinen Unterschied mehr.

00:10:35: Also ich muss sowieso nicht mehr arbeiten.

00:10:37: Also ob du mir jetzt drei, dreißig oder dreihundert Millionen noch zahlst, das macht für mich einen Unterschied.

00:10:44: Das

00:10:45: heißt, du hast das Angebot dann ausgeschlagen und was hast du weiter gemacht?

00:10:50: Genau, ich habe es ausgeschlagen und bin auf dem geschrieben.

00:10:52: Nein, und ich gehe in ein Kloster.

00:10:55: Also das war der Punkt, dass ich abgesagt bin in ein buddhistisches Kloster gegangen war.

00:11:00: Ich war auch kurz überzeugt, dass ich dort Mönch werde.

00:11:03: Und weil dann einfach auf Selbstfindungssuche, also ich habe einfach versucht, klarzukommen mit diesen ganzen neuen Paradigmen, die... wir eingeschossen sind von einem Tag auf den nächsten, mit denen ich nicht gut umgehen konnte.

00:11:16: Wo war das Kloster?

00:11:17: Das war im Norden, also im bewaldeten Upstate New York.

00:11:24: Waren diese zwei Jahre schon im Vorhinein von dir gewählt, oder hast du nach den zwei Jahren gesagt, okay, jetzt kann ich wieder in die Welt hinausgehen?

00:11:32: Genau, es hat sich eher so organisch so entwickelt, würde ich sagen.

00:11:36: Zum Anfang wollte ich dort eigentlich nur zwei, drei Wochen hin.

00:11:40: Also ich bin einfach... hängen geblieben und anfangen zu seichen und habe durch Mediation, durch Therapie, durch Selbstreflexion mir viel überlegt.

00:11:56: Also ich fasse das jetzt mal zusammen, ob ich es richtig verstanden habe.

00:12:00: Der Moro war erst zur richtigen Zeit mit der richtigen Idee am richtigen Ort, nämlich im Silicon Valley.

00:12:06: Aber er war trotzdem unzufrieden und wollte ein noch größeres Unternehmen schaffen.

00:12:10: Aber mitten drin hat er sich die Sinnfrage gestellt, weil dem klar geworden ist, dass er eigentlich jetzt schon mehr Geld hat, als er braucht und er hat sich vom Silikonwelle abgewandt und in ein buddhistisches Kloster zurückgezogen.

00:12:21: Genau.

00:12:22: Geht das so einfach, auch wenn man kein buddhist

00:12:24: ist?

00:12:25: Ja, du musst kein buddhist oder buddhistin sein und du musst dich auch nicht speziell auf diese Meditation im Kloster irgendwie vorbereiten, aber im Kloster selbst gibt es natürlich dann schon bestimmte Regeln, die du einhalten solltest, wie zum Beispiel einen bestimmten Tagesablauf und so weiter.

00:12:43: Aber dann in dem buddhistischen Kloster wird er im Unterschied zu einem christlichen, nicht so gottgebeten, sondern eher meditiert, weil er den Buddhismus keinen Gott kennt.

00:12:51: Das macht das Ganze natürlich niederschwelliger, denke ich.

00:12:54: In Österreich gibt es ja auch mehrere buddhistische Zentren, aber gibt es auch ein Kloster.

00:12:58: Ein einziges Kloster gibt es und das steht in Vorarlberg.

00:13:03: Da hatte Mo in den USA sicher eine viel größere Auswahl, was genau er aus dieser Zeit im Kloster mitgenommen hat.

00:13:10: Das hat er mir auch erzählt.

00:13:16: Wieder zu lernen, so eine innige Beziehung mit mir selber herzustellen, wo es wenig Zielsetzung von irgendwie von außen oder von gesellschaftlichen Ideen gibt.

00:13:27: Wo es einfach darum gibt, was es für mich stimmig zu machen, jetzt, heute.

00:13:33: Spannend, weil eigentlich wirkt es ja auf mich so, dass du immer das gemacht hast, was du wolltest, aber vielleicht dann doch nicht so ganz.

00:13:41: Ja, ich glaube, Zu den Umständen, die ich hatte und zu dem Wissen, das ich hatte, habe ich ihm oft auf das gemacht, was ich wollte.

00:13:48: Ich stimme dir zu.

00:13:50: Mit dieser neuen Information unter Anfangszeichen, in dem Fall jetzt die finanzielle Freiheit, hat es mich ein bisschen geworfen, was das jetzt heißt in dem Kontext, weil er einfach mein Weltbild sich so zerschlagen hat.

00:14:06: Also ich habe einfach den Sinn nicht mehr gesehen.

00:14:08: Also ich war dann so in einem komischen, ich würde sagen so eine Zwischenwelt.

00:14:12: wo ich mich nicht so verbunden gefühlt habe mit anderen Menschen.

00:14:16: Ich hatte das Idee, es gibt zwei Gruppen von Menschen um mich.

00:14:19: Es gibt die, die sagen, sie müssen arbeiten, sie müssen Mitte verdienen, sie haben Familie, Großteil der Menschen.

00:14:27: Und dann gibt es andere Freunde, die waren auch erfolgreich, die hatten auch schon genug Geld und Millionen auf der Seite.

00:14:35: Die müssten eigentlich nicht, aber auf irgendeinen Grund haben die auch alle weitergearbeitet.

00:14:40: Und mit denen habe ich mich auch nicht identifiziert.

00:14:44: Die waren für mich genau in einem ähnlichen Radl wie die anderen.

00:14:47: Und ich dachte, okay, zu denen fühle ich mich nicht mehr zugeheugt.

00:14:52: Und zu den anderen fühlen mich auch nicht zugeheugt.

00:14:56: Wie lege ich jetzt mein Leben an?

00:14:59: Also das war existenziell sehr einsam, also so eine Idee von jetzt, wo ich mich niemandem zwingend zugeheugt fühle, muss ich anfangen, so quasi neue Werte, neuen Kompass aufbauen.

00:15:14: Hast du das geschafft?

00:15:15: Jetzt will ich mich dem je näher, denn je kann ich sagen.

00:15:19: Welcher ist dein Antrieb heute?

00:15:22: Ich würde sagen, heutzutage sehe ich so als eher spirituellen Zugang zu meinem Leben.

00:15:26: Also versuche mich zu spüren und ich bin auch sehr einfach beziehungsfokussierter geworden.

00:15:33: Also statt Projekte sind mir einfach Menschen viel wichtiger die letzten Jahre und Freundschaften und Familie und dass es mir einfach darum geht, gute Zeit mit anderen Menschen zu haben.

00:15:44: Weil du die Freundschaften ansprichst, gibt es auch oder gab es auch Freundinnen, die nur aufgrund des Geldes mit dir befreundet sein wollten?

00:15:53: Eine Freundin hat mir immer gesagt, sie war ganz ehrlich und direkt zu mir gesagt, ich fühle mich auch zu dir hingezogen, weil du viel Geld hast.

00:16:00: Und der eine Jahre war ich dann so sehr skeptisch und so verunsichert.

00:16:06: Mittlerweile bin ich mir sehr ganz normal.

00:16:08: Natürlich.

00:16:09: Wir fühlen uns alle hingezogen zu jemanden, der viel Ressourcen hat.

00:16:11: Das ist auch ganz natürlich.

00:16:13: Also auch irgendwie anthropologisch betrachtet.

00:16:16: Wenn du in einem Stamm bist und da hat jemand wirklich, wirklich viel Feuerholz gesammelt und viel, viel in seinem Fahrradkammer über die Jahre angehäuft, ist schon intelligent, sich ein Thema finn zu zeigen.

00:16:29: Also ich habe mich einfach entspannt.

00:16:31: Genau.

00:16:32: Was würdest du als Wendepunkt in deinem Leben sehen?

00:16:36: Also, auf jeden Fall, dieser Anfang, ist ganz viel passiert.

00:16:41: Da war dieser Anteilverkauf und da war auch der Eintritt ins Kloster.

00:16:44: Also, das war alles im selben Jahr.

00:16:46: Die deuten für mich alle zu diesem Wendepunkt in meinem Leben hin, würde ich sagen.

00:16:49: Also, ich glaube, ich war sehr strebensorientiert, ich war sehr projektorientiert und das hat war so der Anfang von mich mir selber eigentlich zuzuwenden als Mensch statt als transaktionales Arbeitspferd oder so.

00:17:02: Und einfach da zu sein ist gut genug.

00:17:05: Und die fröhliche Nachricht für mich ist so zu merken, ah, das ist alles Übungssache.

00:17:10: Fällt die Namensänderung auch in dieser Zeit von Leo Wiedrich auf Mo Wildmann?

00:17:16: Mit den Namen interpretiere ich mich belassen so zwei Jahre.

00:17:20: Mein gegebener Vorname ist Leonhardt und irgendwann haben wir gedacht, ah, eigentlich zwingt mich niemand dazu, diesen Namen weiterhin zu behalten.

00:17:30: Und Mo steht für Mohamed.

00:17:32: Mir gefällt einfach der Name.

00:17:35: Mein Nachnamen, mit dem ich nicht so ein großeriges Problem, also nenne ich mich meistens jetzt Wildmann oder Waldmann auf Englisch.

00:17:43: Ich denke mir spricht ganz gut für mich für mein Lebensstil und mehr was für mich so ein Befreiungsmoment.

00:17:51: Du hast Leo komplett abgelegt.

00:17:52: Genau.

00:17:54: Hast du eine offizielle Namensänderung geplant?

00:17:57: Ja, ich habe keinen Stress dabei.

00:18:03: Also diese Namenswahl klingt danach, dass der Mo oder Mohammed, nach dem Buddhismus auch eine gewisse Affinität zum Islam entwickelt hat.

00:18:12: Dort geht es ja genauso beim Christentum auch sehr stark um Wohltätigkeit.

00:18:15: Seine Säule davon.

00:18:17: Ja, Mo spendet auch immer wieder Geld.

00:18:19: Das werdet ihr dann nachher auch noch hören.

00:18:22: Und er hat mehrere Jahre als Coach gearbeitet und Menschen betreut, die so wie er an einer Weggabelung im Leben gestanden sind.

00:18:29: Und wo lebt er heute?

00:18:30: Immer noch in den USA?

00:18:32: Er lebt in den USA und zwar in Colorado.

00:18:35: Das ist ein Bundesstaat, Eigentlich recht zentral in den USA, leicht westlich.

00:18:41: Und Mo lebt dort auf einer Pferdi-Range.

00:18:43: Er hat aber auch eine Dreizimmerwohnung in Wien.

00:18:46: Und zwar im zwanzigsten Bezirk.

00:18:48: In Wien ist er aber eher nur noch auf Urlaub, hat er mir erzählt.

00:18:51: Zum Glück ist sich das dann mit der Podcastaufnahme auch ganz gut ausgegangen, dass er gerade hier in Wien auf Urlaub war.

00:18:58: Und wie viel Geld hat der Mo es eigentlich am Konto?

00:19:01: Mehr, als er ausgeben kann.

00:19:06: Wie viel Geld hat dir der Verkauf deiner Antelle am Buffer konkret gebracht?

00:19:11: Wir hatten mal eine Angebot von LinkedIn, die Buffer kaufen wollten für hundertundzwanzig Millionen.

00:19:18: Und ich hatte jetzt so thirty-fünf Prozent der Firma.

00:19:21: Das heißt, ich hätte so vierzig, fünfvierzig Millionen verdient von dem Verkauf.

00:19:28: Das war so die Valuierung von unserem Unternehmen.

00:19:31: Den Preis habe ich dann beim Anteil der Verkauf nicht bekommen.

00:19:37: den Aktienpreis.

00:19:39: Sondern leider viel weniger, aber es war immer noch alle Anteilsverkäufe zusammengerechnet.

00:19:46: Vielleicht so knapp bei zehn Millionen.

00:19:49: Und du lebst dann heute von den Renditen von diesem Verkauf noch.

00:19:53: Wie viel ist das ungefähr im

00:19:55: Monat?

00:19:55: Also die finanzielle Daumenregel ist, wenn du dein FB-Aktie-Märkte gibst, dann kannst du so mit vier Prozent leben.

00:20:05: Dann wächst dein Kapital eigentlich nur, wenn du nicht mehr als vier Prozent ausgibst.

00:20:12: Und bei mir ist das glücklicherweise jetzt eine Summe, sagen wir, vier Prozent von knapp zehn Millionen.

00:20:18: Also, vierhunderttausend im Jahr finde ich es schwer auszugeben, also das ist schon unter dem Strich, das ist einfach nicht mehr relevant für mich, weil vierhunderttausend gebe ich sowieso nicht aus.

00:20:28: Was war das teuerste, was du dir je gekauft hast?

00:20:32: Eine Sache, die mir gekauft hat, war ein Lamborghini.

00:20:35: Das ist auch schon einige Jahre heiz.

00:20:38: Und das war so nur auf vierhundertsechzigtausend Euro.

00:20:42: Also ich weiß auch gar nicht, was ich noch kaufen sollte oder was ich noch brauche.

00:20:45: Ich mache immer wieder Spenden und was mich am meisten interessiert ist eigentlich jetzt dieses Projekt, also dieses Gemeinschaftsfunkprojekt auf der Ranch in Colorado.

00:20:52: Dieses Co-Housing ist die Thermologie und eigentlich so als Community dort zusammenlebst, jeder zwar in seiner Wohnung oder seinem Haus und Du konzipierst diese Häuser oder diese Wohnungen gemeinsam als Gruppe.

00:21:08: Und die wird da gerne ein Retreat Center bauen und eben auch Menschen die Möglichkeit zu geben, so mehr so spirituelle Erfahrungen dazu haben oder auch eben so spirituelle Pausen zu erleben, wo sie einfach sich mehr mit sich beschäftigen können, was sie vielleicht den ganzen Leben lang nicht gemacht haben, viele Sachen, die mir so sehr zu gut gekommen sind.

00:21:29: Ich fühle mich ambitioniert, auch eine Schule zu gründen, also ich habe seine Idee.

00:21:35: Wenn du und ich uns jetzt gegenüber setzen und wir sagen, wir fangen mit deinem weißen Blatt Papier an und sagen, was könnten wir machen, wenn wir das Konzept Schule ganz neu starten würden?

00:21:45: Wie würden wir es angehen?

00:21:48: Und da ist Amerika halt auch wirklich super dafür, weil du dort wirklich viel mehr Freiheiten hast, als was du zum Beispiel in Österreich machen könntest, wenn du das so angehen würdest.

00:22:00: So stelle ich mir vor, dass wir uns als Gemeinschaft noch verwirklichen können.

00:22:05: Was ist in deinen Augen das Wertvollste, dass du dir nicht für Geld kaufen kannst?

00:22:10: Das Wertvollste.

00:22:13: Es fällt mir schwer zu wählen zwischen persönlicher Gesundheit und persönlicher Beziehungsfähigkeit.

00:22:21: Beides funktioniert eigentlich nur mit Aufmerksamkeit und Empathiefähigkeit.

00:22:27: Da muss man jeden Tag ein bisschen was dafür tun.

00:22:31: Mit welchem Adjektiv würdest du das Wort Geld beschreiben?

00:22:36: Praktisch.

00:22:37: Ja, einfach sehr, sehr praktisch.

00:22:40: Gut.

00:22:41: Welches ist das größte Learning aus deinem Leben bis jetzt?

00:22:45: Es ist einfach gut genug, das zu machen, was Spaß macht.

00:22:50: Oder ummanteln mich wieder diese Ideen von ich muss ja und ich sollte ja und wir müssen ja alle.

00:22:58: und Also diese ganzen Gedanken, mit denen wir alle irgendwann infiziert wurden, die dann mich wieder so in die Mangel nehmen können.

00:23:08: Roland von mir sagt, es sind nur unsere Gedanken, die uns davon abhalten, uns jeden Tag richtig geil zu fühlen.

00:23:15: Es ist ein bisschen wie einfach die Wohnung, immer wieder putzen, immer wieder zu merken, wo haben sich die jetzt schon wieder akkomboliert?

00:23:20: und dann die wieder loszulassen, sich wieder rein zu entspannen und wieder dort anzufangen, wo es einen Spaß macht, was lustig ist.

00:23:29: und alles andere nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu schenken.

00:23:33: Putzt du selbst deine Wohnung?

00:23:35: Ja, ich putze eigentlich gerne, ich koche gerne, masche meine Wäsche, ich gewinne viel Freude an so ganz einfachen Tätigkeiten.

00:23:46: Von dem vielen Geld, das er hat, will der Mo auch andere profitieren lassen.

00:23:51: Das finde ich sehr schön.

00:23:53: Und nach seiner Sin-Krise ist er auch hoffentlich tatsächlich jetzt glücklich damit, dass er dank seiner finanziellen Freiheit wirklich einfach ... tun und lassen kann, was er will und vor allem, was er nicht will.

00:24:04: Ja, das stimmt voll.

00:24:06: Nachdem ich Mo so zugehört habe, verstehe ich auch um einiges besser, was wir uns um Geld alles nicht kaufen können, was aber einfach viel mehr wert ist als Dinge, die man sich um Geld kaufen kann.

00:24:18: Und ich fand Mo's Bezeichnung für den Begriff Geld einfach gut, er hat gesagt praktisch.

00:24:25: Das ist es.

00:24:26: Absolut.

00:24:27: Nicht mehr und nicht weniger.

00:24:30: Genau, und manchmal macht auch der Job selber glücklich und gar nicht so sehr das Geld, das man damit verdient.

00:24:34: So wie bei dem Gast der nächste Woche bei uns ist.

00:24:38: Der hat nämlich wieder einen anderen Weg gewählt und ist Content Creator und Influencer geworden.

00:24:43: Und er macht seinen Beruf so gerne, dass er manchmal glaubt, dass es eigentlich so schön ist, um wahr zu sein.

00:24:51: Und wenn wir spoilern, wer ist, spoilern wir eigentlich eh gar

00:24:55: nicht.

00:24:57: Du meinst... Weil er der Typ von TikTok ist.

00:25:01: Er unter dieser Bezeichnung ist er bekannt, seinen Namen kennt aber kaum jemand von den gut drei Millionen Fans, die seine Videos

00:25:09: klicken.

00:25:09: Außer uns jetzt.

00:25:11: Und ihr nächste Woche.

00:25:12: Dann hört ihr zu dem Gesicht, dass so viele Leute kennen, auch den Namen und die Geschichte, die dahinter steht.

00:25:19: Bis dahin.

00:25:20: Ciao.

00:25:21: Ciao.

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