#64 Schwerstkranke Kinder beim Leben begleiten
Shownotes
Gesprächspartnerinnen Elisabeth Steiner leitet das Hospizteam bei MOMO. Sie koordiniert unter anderem die ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen und hat bereits die Anfänge des Kinderhospizes miterlebt. Monica Müller ist ebenfalls seit rund einem Jahrzehnt bei MOMO als ehrenamtliche Hospizbegleiterin. Der Anlass für ihr Engagement war der Tod ihrer eigenen Tochter, die nach vier Jahren im Wachkoma im Alter von 16 Jahren gestorben ist. Damals gab es noch keine mobile Hospizbegleitung.
Daten und Fakten Das MOMO Kinderhospiz wurde im März 2013 von der Caritas, der Caritas Socialis und der mobilen Kinderkrankenpflege MOKI-Wien gegründet. Anfangs rein aus Spenden finanziert, werden die Kosten für die mobile Betreuung der Familien durch hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen (Ärzt:innen, Sozialarbeiter:innen, Begleiter:innen) nun vom Fonds Soziales Wien übernommen. Für die betreuten Familien war und ist das Angebot komplett gratis. Kostenlos ist auch der MOMO Zeitraum, der allerdings nach wie vor aus Spenden finanziert wird. Das MOMO Kinderhospiz wurde vor kurzem beim Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in Österreich in der Kategorie „Krisenbewältigung“ ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2013 gibt es auch ein österreichweit akkordiertes Konzept für die spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund anderer Bedürfnisse anders aussehen muss als bei Erwachsenen. Es gibt vier verschiedene Versorgungsangebote: 17 Mobile Kinderpalliativteams für die Betreuung zu Hause (in jedem Bundesland mindestens eines); 14 Kinderhospizteams mit ehrenamtlichen Begleiter:innen (in jedem Bundesland mindestens eines); je ein ein stationäres Kinderhospiz im Burgenland, in Niederösterreich und in WIen (als Bedarf werden auf hospiz.at zwar nur zwei bis drei Standorte in Österreich genannt, der Westen des Landes hat aber keinen); zehn pädiatrische Palliativbetten an fünf Standorten im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Tirol – eigentlich sollte es welche an jeder der 42 Kinder-und Jugendabteilung in Österreich geben. Zusätzlich werden Entlastungsangebote dringend benötigt. Im Jahr 2022 versorgten die Mobilen Kinderpalliativteams in ganz Österreich 671 erkrankte Kinder und Jugendliche samt deren Geschwistern und Eltern, und die Kinderhospizteams begleiteten insgesamt 194 Familien.
Weiterführende Links
- Momo Kinderhospiz (1180 Wien, Schulgasse 38, Tel. 01/403 10 18-0)
- Hospiz Österreich
- Ausbildungskurse für Hospizbegleiter:innen
- Statistik Austria: Care-Arbeit in Familien
- WZ: Pflege statt Kindheit: Wie junge Menschen Familien retten
- WZ: Das Ohr, das Zeit hat zuzuhören
- WZ: „Die Eltern haben nur Pause, wenn die Pflegerin vorbeikommt“
- Radio Klassik Stephansdom: „Ich begleite das Leben, nicht den Tod“
- Kronen Zeitung: Kinderhospiz MOMO: Eine würdevolle Begleitung
- Erzdiözese Wien: Absolut jeder Moment zählt
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