#74 Wien: Zeitzeugin in Schutt und Asche
Shownotes
Am eindeutigsten ist es, wenn Constance Litschauer Kriegshelme oder Abzeichen des Winterhilfswerks findet: Dann weiß die Wiener Stadtarchäologin, dass sie gerade in Bodenschichten aus dem Zweiten Weltkrieg gräbt, sagt sie in dieser Folge des WZ-Podcasts „Weiter gedacht“ zu Host Petra Tempfer.
Stücke wie diese kommen oft mit dem Schutt der Bombentrichter zutage – weitere Zeugen dieser Zeit schlummern hingegen unter Parks und Häusern: Reste von Löschwasserbecken, Splitterschutzgräben und Luftschutzkellern, zu denen bis heute Pfeile den Weg weisen.
Einige Luftschutzkeller erzählen gleich mehrere Geschichten: vom Versteck eines Verteilerzentrums für Propagandaschriften über Zwangsarbeiter, die dieses zum Luftschutzkeller umbauten, bis hin zu den Schutzsuchenden.
Diese Folge ist die dritte des Podcast-Schwerpunkts von „Weiter gedacht“ zum Zweiten Weltkrieg, der am 8. Mai 1945 in Europa zu Ende gegangen ist. Insgesamt gibt es fünf Folgen zu diesem Thema. Parallel dazu geht die WZ auch in Texten und Videos totgeschwiegenen Familiengeschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus nach.
Produziert von „hört hört!“.
Weiterführende Links:
Constance Litschauer hat klassische Archäologie und Numismatik an der Universität Wien studiert und an der Kunsthochschule Bratislava eine postgraduale Ausbildung zur Papierrestauratorin absolviert. Seit 1999 ist sie bei den Museen der Stadt Wien/Stadtarchäologie tätig. Sie leitet Grabungen, arbeitet diese wissenschaftlich auf und bestimmt die Fundmünzen.
Historischer Stadtplan von Wien mit den Kriegsschäden
Zum Thema gefallene Soldaten vom Bacherplatz
Bei der Grabung am Karlsplatz (Baustelle vom Umbau des Wien Museums) wurden 25 Abzeichen der Winterheilsarmee im dort abgelagerten Kriegsschutt gefunden – und noch vieles mehr.
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